Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet BEATUS
(getauft
am 28.09.2003)
In
einem langwelligen Trog im 500-hPa-Niveau war am 27.09. ein Kurzwellentrog
eingelagert, dessen Achse Island südöstlich streifte. Diese kurzwellige
Höhentrog machte sich auf dem Boden in einer Welle einer quer über dem
Nordatlantik liegenden Front bemerkbar. Bis zum nächsten Tag verstärkte sich
ein schwacher Höhenkeil im 500-hPa-Niveau, so dass der Langwellentrog in zwei
kurzwellige Tröge aufgespaltet wurde. Der westlichere der beiden verlagerte
sich etwas weiter nach Nordwesten und lag damit mit seiner Achse nordwestlich
von Island. Gleichzeitig konnte sich aus der oben erwähnten Frontenwelle ein
kleines Tiefdruckgebiet mit einem Kerndruck von unter 995 hPa bilden, das (am
28.09.) den Namen BEATUS erhielt.
Mit
der Höhenströmung zog BEATUS rasch über Großbritannien bis nach
Süd-Skandinavien, wobei es sich (ebenso wie der kurzwellige Höhentrog)
abschwächte. Am 2.10. konnten auf der Wetterkarte keine geschlossenen Isobaren
mehr analysiert werden und BEATUS erschien nicht mehr auf der Wetterkarte.
Einzig seine Kaltfront blieb noch gut zu erkennen.
Das
Tief BEATUS war zwar während seines „Lebens“ nicht sehr wetterwirksam in
Deutschland, jedoch um so mehr in Großbritannien und Skandinavien.
Auf
seiner Zugbahn führte Beatus feuchte Polarluft (mP) erst über Großbritannien
und Irland und später auch bis nach Skandinavien. So brachte BEATUS
beispielsweise in Dublin am 30.09. in 24 Stunden 6 Liter Regen pro Quadratmeter
bei Temperaturen von 10 bis 16 °C. In Bergen fielen im selben Zeitraum ein Tag
später sogar 19 Liter pro Quadratmeter bei ähnlichen Temperaturen.
Geschrieben am 01.11.2003 von Sevim Müller
Wetterkarte: ?
Pate: Gertrud Winkler