Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
BERTHOLD
(getauft
am 04.03.2009)
Bereits am 03.03. zeigte sich vor der
Südwestküste der Iberischen Halbinsel ein neues Tiefdruckgebiet, das am Folgetag
auf den Namen BERTHOLD getauft wurde.
Am 04.03. erreichte BERTHOLD die Pityusen
(Inselgruppe der Balearen), wobei der Kerndruck inzwischen um 1008 hPa betrug. BERTHOLD
zog im weiteren Verlauf in Richtung Alpen und lag mit je einem Kern über dem
Ligurischen und dem Tyrrhenischen Meer. Die Kerndrücke waren unterdessen auf circa
985 hPa gefallen.
Italien und dem westlichen Balkan brachte
BERTHOLD ergiebige Niederschläge, die zum Teil von Gewittern begleitet wurden. In
Verona fielen beispielsweise innerhalb von 30 Stunden 41 Liter Regen pro
Quadratmeter, in Dubrovnik im gleichen Zeitraum 45 l/m².
Am 06.03. zeigte sich BERTHOLD bei nur noch
einem Kern über dem Golf von Genua bei annähernd konstanten
Luftdruckverhältnissen. An der Ostflanke des Troges traten wieder kräftige
Schauer und Gewitter auf. In Rijeka (Kroatien) fielen innerhalb von 24 Stunden
41 l/m².
Der Wirbel BERTHOLD brachte nun auch
Deutschland zeitweise Niederschläge, da an der Nordflanke des Tiefs kompakte
Wolkenfelder über die Alpen die Südhälfte Deutschlands erreichten. Im Verbund
mit dem Nordmeertief ANDREAS bildete sich über Deutschland eine Tiefdruckrinne
aus, womit es verbreitet zu Regenfällen, oberhalb etwa 400 Metern zu
Schneefällen kam. So erhöhte sich die Schneedecke auf dem Hohenpeißenberg
binnen 24 Stunden um 6 auf nunmehr 38cm, auf dem Wendelstein sogar um 11 auf
206cm. In Stuttgart kamen bei Schnee- und Regenfällen im selben Zeitraum 15
l/m² zusammen.
In der Folge zeigte sich BERTHOLD auf den
Wetterkarten als großes Tiefdruckgebiet, das weite Teile des Mittelmeerraumes mit
Wolken und Niederschlägen erfasste.
Das Tief zog nun rasch weiter nach
Nordosten und befand sich am 08.03. mit seinem Zentrum über der Ukraine nahe
Kiew. Der Kerndruck war auf etwa 995 hPa gestiegen. BERTHOLD hatte seine
stärkste Ausprägung bereits hinter sich. Unter weiterer Abschwächung zog das
Tief über Weißrussland nach Norden, wobei ein schwach ausgeprägter Kern noch am
11.03. über dem Baltikum bei einem Luftdruck von 1000 hPa erkennbar war und
dort leichte Schneefälle auslöste. Das Hauptzentrum zog in Richtung Ural und
löste sich dort auf.
Geschrieben am 27.03.2009 von T. Pagenkopf
Wetterkarte: 07.03.2009
Pate: Berthold Haumann