Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  BERTHOLD

(getauft am 14.07.2003)

 

 

 

Dank der Höhenströmung in 5 bis 6 km Höhe konnte sich ein Höhentief von dem bis fast zu den kanarischen Inseln reichenden Höhentrog abschnüren, und wurde am 14.07.2003 in der Berliner Wetterkarte auf den Namen BERTHOLD getauft.

In der Nacht zum 15.07.2003  lag das Zentrum dieses Höhentiefs und die von ihm eingeschlossene kalte Luft vor der Iberischen Halbinsel, und zog nun langsam nach Nordosten. An der französischen Atlantikküste näherte sich eine Bodenkaltfront. In Folge des Zusammenspiels mit dem unmittelbar vor Westeuropa über dem Ostatlantik gelegenen und weit nach Süden reichenden Höhentroges, welcher eine anhaltende Warmluftadvektion mit sich brachte, entwickelten sich am Abend und in der Nacht zum 16.07.2003 schwere Unwetter im Südwesten Frankreichs.

Um 18 Uhr UTC meldete die etwa 50 km südwestlich von Bordeaux gelegene Wetterstation Cazaux als Wetterzustand ein starkes Gewitter mit Hagel, gleichzeitig fielen hier innerhalb einer Stunde 53 Liter Regen pro Quadratmeter.

Wenig später wurden von der Wetterstation in Bordeaux maximale Windböen von 86 Knoten registriert, was auf der Beaufortskala im hohen Bereich der Windstärke 12 (Orkan) liegt.

Während der weiteren Nachtstunden zogen die Gewitter mit der herrschenden Höhenströmung nordwärts und brachten auch in den Regionen weiter nördlich zum Teil ergiebigen Regen. So wurden in Angers 52 mm gemessen, und in Cognac 49 mm.

Am 17.07.2003 war BERTHOLD bereits weiter nach Norden gezogen und lag nun mit seinem Zentrum über den britischen Inseln, wo er jedoch nur noch kaum nennenswerten Niederschlag brachte.

In den folgenden Tagen zog das Tiefdruckgebiet weiter nach Nordosten, so dass es am 19.07.2003 mit seinem Zentrum vor der Westküste Norwegens lag.

Am 19.07.2003 wurde BERTHOLD letztmalig auf der Berliner Wetterkarte analysiert, ehe er in Tief CLAAS aufging.

 


Geschrieben am 15.08.2003 von Jana Neubarth

Wetterkarte: 17.07.2003

Pate: Ursel Wenz