Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet BERT
(getauft am 12.12.2005)
Bereits am 10.12. tauchte über dem
Osten von Nordamerika ein sehr kräftiges Tief zum ersten Mal auf dem Ausschnitt
der Berliner Wetterkarte auf. Der Kerndruck allerdings begann sich schon von
unter 980hPa auf nur noch 1000hPa abzuschwächen. Erst als das Tief die
Südspitze Grönlands erreichte und abzusehen war, dass es trotz der vorübergehenden
Abschwächung noch Einfluss das Wetter in Mitteleuropa nehmen würde, wurde es am
12.12. auf den Namen BERT getauft.
Da das kräftige Hoch BIRTE über den
Britischen Inseln den direkten Weg nach Mitteleuropa versperrte, musste BERT
nördlich an ihr vorbei in Richtung Nordkap ziehen. Allerdings gelangte seine Okklusionsfront (d.h. die Kaltfront hatte die Warmfront
bereits eingeholt) am 14.12. doch noch über die Nordsee nach Norddeutschland
und führte dabei subpolare Meeresluft heran. Es fielen aber in Deutschland nur
unwesentliche Niederschlagsmengen mit Ausnahme von Schleswig-Holstein, wo 1-5
Liter Regen pro Quadratmeter registriert wurden. Dabei bildete sich über dem
Skagerrak kurzzeitig ein Teiltief aus, welches aber rasch mit der Okklusionsfront in Richtung Finnland weiter zog.
Das Zentrum von BERT dagegen blieb
über der Nordküste Norwegens fast stationär, der Kerndruck verstärkte sich aber
dennoch bis zum 15.12. rapide auf unter 975hPa. Zu dieser Verstärkung trug auch
das nachfolgende Tief CYRUS bei, welches sehr schnell südlich von BERT als
ausgeprägtes Sturmtief vorbeizog.
BERT selbst verlagerte sich nur wenig
auf das Skandinavische Gebirge zu, schwächte sich dabei aber deutlich und sehr
rasch ab, so dass er am 17.12. zum letzten Mal in der Berliner Wetterkarte
auftauchte. Mit einer Lebensdauer von 8 Tagen seit seinem ersten Auftauchen in
der Berliner Wetterkarte lag BERT damit deutlich über dem Durchschnitt von 4-5
Tagen.
Geschrieben am 07.02.2006
von Matthias Treinzen
Wetterkarte: 14.12.2005
Pate: Bert Meyer