Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
BIGGI
(getauft
am 09.05.2008)
Am 9. Mai bildete sich entlang einer
Luftmassengrenze, die sich von Marokko über die Iberische Halbinsel, die
Biscaya und die Britischen Inseln bis in den Nordatlantik vor Island zog, über dem
zentralen Spanien eine Welle. Aus dieser ging ein Tiefdruckgebiet hervor, das
auf den Namen BIGGI getauft wurde.
Bis zum 10. Mai hatte sich das Zentrum des Tiefs
BIGGI nach Osten Richtung Balearen verlagert. Es führte dort zu starken
Niederschlägen, beispielsweise wurden an der Wetterstation in Palma de Mallorca
bis 6 Uhr UTC (Weltzeit, entspricht 8 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit)
innerhalb von 24 Stunden 69 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. In
Nordafrika gab es ebenfalls heftige Wettererscheinungen: In Bejaja östlich von
Algier kamen 30 Liter Regen zusammen, im Atlasgebirge sogar 56 Liter. Weiter
südlich gab es mit westlicher Strömung vom Atlantik und kühler Luft starke
Sandstürme.
Am 11. Mai lag das Tiefdruckgebiet BIGGI
zwischen der Iberischen Halbinsel und den Balearen, die Wetteraktivität war
weiter groß. Bis 6 Uhr UTC gab es in Barcelona 105 Liter Regen, in Palma de
Mallorca immerhin 14 Liter Regen. Auf der Bodenwetterkarte vom 11. Mai von 0
Uhr UTC erkennt man die in einem weiten Bogen über das Mittelmeer verlaufende
Okklusionsfront (Mischfront mit Warm- und Kaltfronteigenschaften), die
Kaltfront Richtung Algerien und die Warmfront Richtung Frankreich und Britische
Inseln.
Am 12. Mai hatte das Tiefdruckgebiet BIGGI
seine Position nur wenig verändert, in Palma de Mallorca kamen nochmals 21
Liter Regen zusammen, das Wetter beruhigte sich aber langsam. Am Folgetag war es
zum letzten Mal als eigenständiges Druckgebilde über dem westlichen Mittelmeer
auf der Berliner Wetterkarte zu erkennen.
Geschrieben am 26.05.2008 von Heiko
Wiese
Wetterkarte: 11.05.2008
Pate: Alfred Langenegger