Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet BIRGIT

(getauft am 12.12.2004)

 

 

Am 11. Dezember 2004 herrschte über Neufundland eine kräftige westliche Höhenströmung. In dieser Strömung bewegte sich ein Tiefdruckgebiet von der amerikanischen Ostküste über den Atlantik. Es wurde am 12. Dezember 2004 auf den Namen BIRGIT getauft. BIRGIT bewegte sich auf einer westlichen Bahn über den Atlantik.

Das zu diesem Zeitpunkt in Deutschland herrschende trübe Winterhochdruckwetter, ausgelöst durch die Hochdruckzellen AKI und BERND, konnte erst BIRGIT beenden. So gelangte BIRGIT am 13. Dezember und 14. Dezember in der kräftigen Westströmung mit ihrem Zentrum bis nach Island. Ihre Ausläufer, d.h. Warm- und Kaltfront, erstreckten sich bis zu den Azoren. Das über dem Atlantik noch recht schwache Tiefdruckgebiet verstärkte sich bis zu einem Kerndruck von 977 hPa.

Über Island sorgte BIRGIT am 14. Dezember verbreitet für leichten Schneefall, der allerdings in diesen Regionen keine Besonderheit darstellt. Am 15. Dezember zog das Tiefdruckzentrum weiter über Norwegische See und vertiefte sich auf einen Druck von 960 hPa, während die Ausläufer Grossbritannien überquerten. Durch die subtropische Luft im Warmsektor, die nach England und über die Nordsee einfloss, wurden verbreitet Temperaturen von 12 °C gemessen.

Der Warmfront folgte in der Nacht zum 16. Dezember die Kaltfront und diese brachte fast überall auf den Britischen Inseln länger andauernden Regen, wobei die meiste Regenmenge in Shannon, Irland (16 Liter/qm) und über Schottland (in Glasgow 36 Liter pro Quadratmeter) gemessen wurde.

Die sehr wetteraktive Kaltfront lag am darauf folgenden Tag bereits über der Ostsee und hatte in Skandinavien für hohe 24-stündliche Regenmengen gesorgt: So wurden in Bergen an der Norwegischen Küste 63 Liter/qm und in Göteborg 19 Liter/qm Niederschlag registriert, der bei Temperaturen um 10°C durchweg als Regen fiel.


In Deutschland stellte sich die Wetterlage mit Ankunft der Tiefausläufer komplett um, denn nach der kalten, aber trockenen Hochdruckwetterlage bescherte die subpolare Meeresluft vor allem dem Norden wieder recht milde Temperaturen und Norddeutschland ein wenig Regen, wobei die Regenmenge mit weniger als 5 Liter/qm gering ausfiel. Nachdem das Frontensystem war, lag das Zentrum von BIRGIT am 17. Dezember über Spitzbergen und die schwache Okklusionsfront erstreckte sich über Russland. Birgit hatte immer noch einen Kerndruck von unter 960 hPa, jedoch wurden keinen weiteren Wetteraktivitäten registriert, da sich BIRGIT in Richtung Norden entfernte. Damit wurde BIRGIT für das Wettergeschehen in Mitteleuropa unbedeutend und verschwand am folgenden Tag aus den Wetterkarten. Damit hatte BIRGIT den Weg für das milde Weihnachtswetter im Jahre 2004 geebnet. .

 

 


Geschrieben am 10.01.2005 von Robert Scholz

Karte:14.12.2004 oder 15.12.2004

Pate: Birgit Ziesche