Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  BORIS

(getauft am 01.10.2005)

 

 

Am 1.10. entstand über der südfranzösischen Küste ein Tiefdruckwirbel, welcher auf den Namen BORIS getauft wurde. Dort sollte er sich die nächsten Tage stabil einrichten.

In Verbindung mit einem Höhenwirbel sorgte BORIS vor allem im zentralen Mittelmeergebiet für kräftige Niederschläge. So fielen am 2.10. innerhalb von 12 Stunden in Florenz 27, in Bergamo 32 und in Locarno 33 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Station Vicenza in der Poebene meldete sogar am Morgen des 3.10. eine 12-stündige Niederschlagshöhe von 42mm. Eine zu BORIS gehörige Oklusionsfront sorgte selbst in Deutschland für mäßige Regenfälle, so dass in München innerhalb von 24 Stunden eine Niederschlagsmenge von 24 Litern erreicht wurde.

In den nächsten Tagen behielt BORIS seine Stellung im Mittelmeerraum und dem Süden Deutschlands bei. So kam es zu kräftigen Gewittern am 4.10. mit dem Durchzug der Kaltfront des Wirbels BORIS besonders um Genua. Die größten Regenmengen wurden aber an der adriatischen Küste zwischen Istrien und Dalmatien verzeichnet. Niederschlagsmaxima traten in Rijeka/Omisalj [160 l/m²] und auf der Insel Hvar südlich von Split mit 159 Liter pro Quadratmeter jeweils innerhalb von 12 Stunden auf.

Bis zum 8.10. verharrte BORIS äußerst stabil mit seinem Kern über dem Mittelmeerraum. Dort sorgte er in diesen Tagen auf Grund der großen Labilität zwischen dem warmen Oberflächenwasser und seiner höhenkalten Luft wiederholt für kräftige Schauer und Gewitter. Erhebliche Niederschlagsmengen gab es daher in seinem Einflussbereich, sie erreichten Maxima von z.B. 100 l/m² in 24 Stunden in Gioia del Colle (Apulien) am 8.10. Danach  zog der Tiefdruckwirbel langsam nach Osten ab, wobei BORIS weiter im Zusammenhang mit einem Kaltlufttropfen über Italien sehr wetteraktiv blieb. Erneut folgten kräftige Schauer und Gewitter. In der Nähe von Rom wurde am 9.10. eine 12-stündige Regenmenge von 60 l/m² gemessen.

Seine letzten Tage verbrachte das Tief BORIS über dem südlichen Mittelmeer vor der libanesisch/ägyptischen Küste. Beim Übertritt aufs Festland löste sich BORIS mehr und mehr auf und erschien am 12.10. letztmalig auf der Berliner Wetterkarte.

 

 


Geschrieben am 10.01.2005 von Anne Theuerkauf und Franzi Reinfried

Wetterkarte: 08.10.2005

Pate: Svenja Gaden