Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
BRIGITTE
(getauft am 11.03.2010)
Am 11.März 2010 bildete sich über dem nördlichen
Norwegen ein Tiefdruckgebiet, das am selben Tag auf den Namen BRIGITTE getauft
wurde. Es entstand in einer Zone mit mehreren Tiefdruckgebieten nördlich bis nordöstlich
eines kräftigen Hochdruckgebietes über den Britischen Inseln. Diese Tiefdruckzone war sowohl im Bodendruckniveau
als auch im 500 hPa-Niveau, also in ca. 5500 m Höhe,
ausgeprägt. Auf der Südseite dieser Tiefdruckzone wurde recht milde Luft nach Mittelskandinavien und in das nördliche Baltikum geführt,
so dass es in diesen Gebieten zu Tauwetter kam.
Nachdem am 10. März beispielsweise in Göteborg noch
leichter Dauerfrost mit einer Tageshöchsttemperatur von -0,5°C herrschte, war die
Nacht zum 11.März mit +0,6°C frostfrei. Tagsüber erreichten die Temperaturen im
Maximum +1,4°C.
Am 12.März war das Tiefdruckgebiet BRIGITTE weiter
östlich über dem europäischen Nordrussland zu erkennen. Ausgehend vom Kern, der
einen Luftdruck von unter 990 hPa aufwies, zog sich die Warmfront bis zum
südlichen Ural. Die Kaltfront war bis zum Europäischen Nordmeer in der Gegend
der Faröer-Inseln analysierbar. Südlich des Kerns des
Tiefdruckgebietes BRIGITTE, begrenzt von den beiden genannten Fronten, befand
sich der Warmluftsektor. Dieser führte auch in Teilen des europäischen Russlands
mildere Luft heran.
Am 13.März hatte sich das Tiefdruckgebiet BRIGITTE
in zwei Kerne aufgespaltet. BRIGITTE I befand sich über dem nördlichen Ural und
hatte ein eigenständiges Frontensystem aus Warm- und Kaltfront ausgebildet. BRIGITTE
II lag vollständig okkludiert östlich von Sankt Petersburg. An diesem Tag
konnte sowohl BRIGITTE I, als auch BRIGITTE II
zum letzten Mal als eigene Druckgebilde auf der Berliner Wetterkarte analysiert
werden.
Geschrieben von Heiko Wiese am 11.05.2010
Ausgewählte Berliner Wetterkarte: 12. März 2010
Pate: Gabriele und Peter Fenske