Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  BRITTA

(getauft am 23.12.2008)

 

Von dem Frontensystem eines Islandorkanwirbels spaltete sich über Südskandinavien ein Teiltief ab, welches am Dienstag, den 23.12.2008 auf den Namen BRITTA getauft wurde. Am Tag seiner Taufe hatte das Tief noch keinen Einfluss auf das mitteleuropäische Wettergeschehen.

Eingebettet in der nördlichen Höhenströmung war das Tief am Folgetag von Südskandinavien in Richtung Stettiner Haff gezogen. Bevor die Kaltfront Deutschland südwärts überquerte, drang im Warmsektor des Tiefs milde Luft mit Regen und Sprühregen bis zu den Mittelgebirgen vor. Die 24-stündigen Niederschlagsmengen waren mit 1 bis 4 Liter pro Quadratmeter jedoch im unteren Bereich anzusiedeln. In den Mittelgebirgen ging der Niederschlag oberhalb von 500 Metern meist in Schnee über. Zusammen mit der Warmfront gelangte eine kompakte Wolkendecke bis nach Süddeutschland. In den meisten Gebieten der Bundesrepublik lies sich die Sonne an diesem Tag nicht blicken. Die höchsten Temperaturen wurden mit 8°C an der Nordseeküste gemessen, im übrigen Deutschland lagen die Höchstwerte um 4°C.

In den Morgenstunden des 25.12.2008 lag das Zentrum des Tiefdruckgebietes BRITTA bei Wien. Der kleinräumige Wirbel war also weiter nach Süden gezogen und hatte auf dem Weg dorthin verbreitet geringe Niederschläge ausgelöst. So lagen die 24-stündigen Niederschlagsmengen in Deutschland nahezu flächendeckend bei circa 1 Liter pro Quadratmeter. Die Tiefsttemperaturen sanken in der Nacht meist in den Minusbereich. Dies geschah allerdings erst beim Nachlassen der Niederschläge und folgender auflockernder Bewölkung, weshalb es nur in den Mittelgebirgsregionen und Teilen des Alpenvorlandes bei weißen Weihnachten blieb. In den Alpen südwestlich von München wurden bis zu -18°C gemessen. Am Tage stieg das Thermometer bundesweit auf Werte um +4°C an. Am wärmsten war es in der Breisgauer-Region mit bis zu 7°C. Die Sonne lies sich in einem schmalen Streifen von Kassel bis Berlin blicken, am längsten mit 5 Stunden im Berliner Raum.

Im weiteren Tagesverlauf zog das Tiefdruckgebiet BRITTA unter Abschwächung des Kerndrucks von Wien in Richtung Balkan ab, wo es sich am Abend schließlich kaum noch wetteraktiv auflöste.

Im Anschluss gelangten weite Teile Deutschlands unter Hochdruckeinfluss, womit sich verbreitet eine mehrwöchige Frostperiode einstellen sollte.


Geschrieben am 12.01.2009 von R.Büttner

Wetterkarte: 24.12.08

Pate: Britta Irlenbusch