Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
CAESAR
(getauft
am 06.03.2009)
Die erste Erwähnung fand das
Tiefdruckgebiet CAESAR am Tag seiner Taufe, dem 06.03. in der Berliner
Wetterkarte. Es bildete sich vor der Küste Grönlands. Umringt von
Hochdruckgebieten begann sich CAESAR im Schatten eines weiteren
Tiefdruckwirbels auf dem Weg über Island zu verstärken. Mit einem Kerndruck von
circa 985 hPa erreichten die Ausläufer CAESARS die Britischen Inseln und
brachten Windspitzen der Stärke 10 Beaufort und mehr, sowie im Norden
Niederschläge von mehr als 15 Liter pro Quadratmeter.
Sehr rasch schwenkte vom 08.03. zum 09.03.
der dazugehörige Höhentrog vom Nordatlantik ostwärts bis nach Mitteleuropa und
drängte den am Vortag noch über Deutschland vorhandenen Höhenkeil unter
deutlicher Abschwächung nach Südosten ab. Vorderseitig des Höhentroges
verlagerte sich das Frontensystem von CAESAR über Deutschland ostwärts und
brachte am 08.03. deutschlandweit zeitweiligen Regen. Dabei wurden vor allem im
Norden des Landes und in den Mittelgebirgen die größten Niederschlagsmengen
registriert. In diesem Zusammenhang fielen in Schleswig binnen 24 Stunden 10
l/m² und in Schmücke 13 l/m². Vorübergehend wurde es daraufhin recht mild mit
Höchstwerten zwischen 6°C auf Rügen und 11°C in NRW.
Mit der Passage einer zweiten Kaltfront in
den Nachtstunden sank die Schneefallgrenze teilweise bis in tiefe Lagen. Durch
Labilisierung im Bereich der Höhenkaltluft trat vor allem im Südwesten und
Süden an der Kaltfront auch organisierte Konvektion auf, wobei sich einzelne
Gewitter bildeten. In den Höhenlagen des Schwarzwaldes kam es dabei zu schweren
Sturmböen. So meldete Freudenstadt maximale Böen von 50 kn, also 93 km/h.
Aber auch tagsüber gab es kaum einen Ort in
Deutschland, an dem es nicht schauerte, vereinzelt mischten sich auch Schnee
und Graupel unter die Niederschläge. Die Regenmengen lagen dabei mit 13 l/m² am
Hamburger Flughafen und 7 l/m² in List auf Sylt ähnlich hoch wie am Vortag. Im
Kaltluftbereich war es mit Höchstwerten von 5,5°C in Cuxhaven und 6.7°C in
Warnemünde etwas kühler als zuvor.
Zum 10.03. hin zog das Tiefdruckgebiet über
das Nordmeer und machte Platz für weitere heranziehende Tiefdruckwirbel. In
Zugrichtung Spitzbergen schwächte sich CAESAR nun weiter ab und fand mit einem
Kerndruck von rund 1000 hPa am 11.03. seine letzte Erwähnung in der Berliner
Wetterkarte.
Geschrieben am 02.04.2009 von Christopher Kadow
Wetterkarte: 08.03.2009
Pate: Jürgen Meier