Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet CARMELITA
(getauft am 23.02.2008)
Das Tiefdruckgebiet
CARMELITA bildete sich vor der Ostküste der Vereinigten Staaten und wurde am
23.02. mit einem recht hohen Kerndruck von 1010hPa auf seinen Namen getauft,
zog über den Atlantik und verstärkte sich dabei zunehmend.
Bereits zwei Tage
später, also am 25.02. war der Kerndruck von CARMELITA um 45 hPa gefallen, sie
zog nun zwischen Island und Großbritannien hindurch und ihre Frontausläufer bewegten
sich auf Westeuropa zu. Ein Regengebiet, das zur Kaltfront des Sturmtiefs
CARMELITA gehörte, breitete sich am Vormittag des 26.02. über die
Nordwesthälfte Deutschlands aus. Außer im nördlichen Schleswig-Holstein, wo
innerhalb von 6 Stunden bis zu 8 l/m² auftraten, fiel dabei aber nur
unergiebiger Regen. Daraufhin verlagerte es sich bis zum nächsten Tag mit seinem
Schwerpunkt nach Skandinavien bzw. zum Nordmeer, wobei das okkludierte
Frontensystem mit Kaltfrontcharakter gegen Mittag bereits die Niederlande und
Dänemark erreicht hatte. Mit der kräftigen westlichen bis südwestlichen
Strömung zog der Ausläufer recht rasch ostwärts über Deutschland hinweg,
brachte dabei vor allem im Nordwesten Regenhöhen von 4 bis örtlich 11 l/m² (Nordholz).
Nach Osten hin wurde der Niederschlag deutlich schwächer, im Berliner Raum
fielen nur noch Mengen um 1 l/m².
Auf der Rückseite
des Tiefs frischte der Wind am Vormittag des 27.02. nochmals deutlich auf. An
unserem Institut in Berlin-Dahlem gab es eine Spitzenböe von 43 kn, das
entspricht Windstärke 9. Schwere Sturmböen wurden am Kap Arkona registriert. In
den darauf folgenden Tagen verlagerte sich CARMELITA in Richtung Sibirien, wo sie
sich noch recht hartnäckig stationär hielt, aber abschwächte bis sie
schließlich am 01.03.2008 ihre letzte Erwähnung in der Berliner Wetterkarte fand.
Geschrieben am 05.03.2008 von
Christopher Kadow
Wetterkarte: 26.02.2008
Pate: Carmelita Ruso-Ballecer