(getauft
am 03.03.2003)
Das
Tief CHARLY spaltete sich am Morgen des 03.03. im Nordatlantik von der
Warmfront des Orkanwirbels BRUNO ab und wanderte in den nächsten 24 Stunden in
nordöstlicher Richtung. Dabei näherte sich sein Frontensystem Deutschland
langsam vom Atlantik her und erreichte es am 06.03.. Die Kaltfront des im
Seegebiet südlich von Island liegenden Tiefdruckwirbels CHARLY bewegte sich
dabei vor allem in ihrem Südteil ostwärts voran und überquerte die iberische
Halbinsel mit einigen Gewittern und Schauern weitgehend. In der Biskaya traten
dabei Niederschlagssummen bis 19 Liter pro Quadratmeter auf.
Dagegen
verlangsamte sich im Nordteil die Ostwärtsverlagerung der Tiefausläufer auch
aufgrund des quasistationären Kaltluftstroms über den Karpaten, gelangte aber
bis an die Westgrenze Deutschlands. Dabei verlor sie weitgehend ihre
Wetterwirksamkeit und an allen deutschen Wetterstationen blieben die gemessenen
Niederschläge unter 1 Liter je Quadratmeter. Die mitgeführte Meeresluft
subtropischen Ursprungs gelangte bis in den äußersten Westen Deutschlands, so
dass die Temperatur dort stellenweise
auf 17° anstieg. Im Gegensatz dazu wurden im Nordosten Deutschlands aufgrund
deutlich kälterer Polarluft nur 2 – 7° erreicht.
Das
Tiefdruckgebiet selbst lag am 07.03. bereits im Nordmeer und an seiner
langgestreckten Front bildete sich das neue Tiefdruckgebiet ERIVAN. Trotz nur
geringer Niederschläge sorgte die Warmfrontokklusion nordöstlich von Elbe und
Saale bei Tiefstwerten um den Gefrierpunkt für eine 2 – 3 cm dicke Schneedecke.
Am 08.03. hatte sich die Okklusion bereits weitesgehend aufgelöst und war nur
noch über Finnland erkennbar. Am Eismeer brachte CHARLY im Verlauf des Tages
eine Schneedecke von bis zu 1 Meter und auch in den folgenden Tagen gab es dort
unter CHARLY’s Einfluss weiteren Schneefall wenngleich er nun auch von der
Wetterkarte verschwand.
Geschrieben am 21.03.2003 von Steffi Buckwitz
Wetterkarte: 07.03.2003
Pate: Christiane Helbig