Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  CORNELIUS

(getauft am 10.05.2009)

 

Am 10.05. wurde das sich westlich von Spanien über dem Atlantik befindende Tiefdruckgebiet mit einem Kerndruck von rund 1005 hPa auf den Namen CORNELIUS getauft.

Am darauf folgenden Tag erreichten die Frontensysteme die Küste Portugals, während sich das Zentrum noch über dem Ozean befand. Im Bereich der Fronten kam es bereits zu ersten Schauern. Im Tagesverlauf verlagerte sich der Wirbel nach Norden, wobei sich ein kleineres Tiefdruckgebiet abspaltete, das über der Region Barcelona endlang der Küste nordwärts nach Frankreich zog. Im Bereich dieses zweiten Kerns bildeten sich am Nachmittag und Abend des 11.05. Gewitter aus, die zum Teil von Sturmböen begleitet waren. So wurden am Cap Ferret 37 kn und in Quessant in der Bretangne 43 kn (Windstärke 8) gemessen.

CORNELIUS zog weiter nordwestwärts und sorgte in der Nacht zum 12.05. für Regenfälle über Frankreich, die teilweise sehr ergiebig ausfielen. Innerhalb von 24 Stunden wurden verbreitet über 20 mm registriert. Beispielsweise fielen in Alencon 25 mm, in Le Mans 28 mm und in Tours sogar 62 mm Niederschlag.

Während sich das Haupttief in Richtung Ärmelkanal verlagerte und die Warmfront in Belgien anhaltende Regenfälle brachte, zog CORNELIUS II nach Osten. In der herangeführten subtropischen Luft entwickelten sich erneut Schauer und Gewitter über Ostfrankreich. Die Ausläufer des Tiefs reichten nun auch bis nach Deutschland. Westlich des Rheins wurden innerhalb von 12 Stunden häufig über 10 mm Niederschlag gemessen.

Die ausgeprägte Luftmassengrenze blieb über Süddeutschland relativ stationär. So stieg dort die Höchsttemperatur vielerorts weit über 20°C, während im Norden der Republik nur maximal 18°C erreicht wurden. Am Abend bildeten sich vom Schwarzwald bis nach Oberbayern wieder Gewitter, wobei in Pfullendorf in kurzer Zeit 23 mm Regen fielen. Auch in der Nacht zum 14.05. hielten die schauerartigen und gewittrigen Regenfälle in Bayern und Baden-Württemberg an.

In der Folge bewegte sich CORNELIUS nur langsam nordwärts. Somit bestimmten im Süden des Landes neuerlich Blitz und Donner das Wettergeschehen. Bis zum Abend breiteten sich die schauerartig verstärkten Niederschläge zur Eifel aus, wobei in Perl-Nennig nahe der Grenze zu Luxemburg 33 mm fielen.

Durch einen deformierten Höhentrog verlagerte sich CORNELIUS von den Britischen Inseln rasch über Deutschland hinweg nach Nordosten, wobei das Zentrum gegen Mittag über der Odermündung lag. In dessen Bereich regnete es vor allem in Niedersachsen und Nordhessen ergiebig. Auf seinem Weg nach Nordosten schwächte sich das Tief jedoch mehr und mehr ab.

Am 18.05.09 befand sich CORNELIUS schon nördlich des Schwarzen Meeres über der Ukraine, wobei Regen nur noch im Bereich des Zentrums fiel, bevor das Tief am Folgetag wieder von den Europäischen Wetterkarten verschwand.


Geschrieben am 13.06.2009 von Claudia Wersing

Wetterkarte:13.05.2009

Pate: Cornelius Appel