Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  CYRUS

(getauft am 13.12.2005)

 

 

Am 13.12. bildete sich über Neufundland ein neues Tiefdruckgebiet. Dieses zog angetrieben von einer starken Höhenströmung (hervorgerufen durch starke Temperaturgegensätze in der Höhe) rasch südlich an Grönland vorbei und wurde noch am gleichen Tag auf den Namen CYRUS getauft.

Schon in der Nacht deutete sich über Island die Entwicklung zu einem Sturmtief an, da der Kerndruck sehr schnell sank, innerhalb von 24 Stunden um über 20hPa. Diesen Zeitraum benötigte CYRUS auch nur, um von Grönland bis zur norwegischen Westküste zu ziehen. Dabei wurden auf Island mittlere Windgeschwindigkeiten von 15 m/s (etwa 30 Knoten) und mehr, aber nur geringe Niederschlagsmengen gemessen.

Am Morgen des 15.12. erreichte CYRUS Norddeutschland mit schweren Sturm- (Stärke 10 an der Nordseeküste) und vereinzelt sogar Orkanböen (Leuchtturm Alte Weser mit 66 Knoten). Aber auch im Binnenland wurden z.B. in Seehausen mit 54 Knoten schwere Sturmböen gemessen. Die Niederschlagsmengen lagen verbreitet zwischen 3 und 8 Liter pro Quadratmeter. Auf dem Brocken wurden sogar 13 Liter pro Quadratmeter registriert, die anfangs als Regen, auf der Rückseite von CYRUS mit der einfließenden kälteren Luft dann aber als Schnee fielen.

Schon am 16.12. lag das Zentrum von CYRUS über Finnland und machte so seinem direkt nachfolgenden Sturmtief DORIAN platz, welches über ganz Deutschland innerhalb weniger Stunden hinweg zog.

Am nächsten Tag hatte sich CYRUS bereits soweit abgeschwächt, dass er nur noch anhand der Höhenkarten eindeutig zu erkennen war und dementsprechend letztmalig auf der Berliner Wetterkarte auftauchte. Mit einer Lebensdauer von 5 Tagen seit seiner Entstehung lag CYRUS damit im Durchschnitt von 4-5 Tagen.

 

 


Geschrieben am 07.02.2006 von Matthias Treinzen

Wetterkarte: 15.12.2005

Pate: Jörg Cyrus