Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet DAGMAR
(getauft am 07.01.2008)
Am 7. Januar 2008
bildete sich über dem Nordatlantik ein Tiefdruckgebiet, das auf den Namen
DAGMAR getauft wurde. Das Zentrum befand sich südlich von Grönland und Irland
auf einer Position von ungefähr 60° nördlicher Breite und ungefähr 30°
westlicher Länge. Es handelte sich um kein stark ausgeprägtes Tiefdruckgebiet,
was den Luftdruck anging – dieser lag im Kern bei 990 hPa. Vielmehr war das
Tief DAGMAR in einem ganzen Komplex von Tiefdruckgebieten zu finden, der West-
und Mitteleuropa mit einer westlichen Strömung mildes und windiges Wetter
brachte.
Am 8. Januar 2008
war das Tiefdruckgebiet DAGMAR weiter östlich zu erkennen, im Zentrum betrug
der Kerndruck nun ungefähr 980 hPa. Es hatten sich zwei okkludierte Fronten
(Mischfronten mit Warm- und Kaltfrontcharakter) gebildet, von denen die
westliche bis kurz vor die Südspitze von Grönland reichte und die östliche bis zwischen
Norwegen und die Shetland-Inseln. Im Süden von Island führte das Tiefdruckgebiet
DAGMAR zu etwas Regen, zwischendurch gab es gar leichte Bewölkung. Interessant war
die Änderung der Windrichtung und damit auch die Änderung der Temperatur. In
Reykjavik gab es am 7. Januar morgens Südwind und tagsüber eine
Höchsttemperatur von -1°C, am Folgetag stieg sie mit Nordostwind auf 3°C. Dies
ist insofern verwunderlich, als dass mit Wind aus nördlichen Richtungen
üblicherweise kältere Luftmassen advehiert werden.
Am 9. Januar war
das Tiefdruckgebiet DAGMAR wieder etwas weiter südlich von Island zu erkennen.
Auf dem Europäischen Wetterbild vom 9. Januar (Berliner Wetterkarte vom 10.
Januar) erkennt man gut das Tiefdruckgebiet DAGMAR am oberen linken Bildrand
als kleinen Wolkenwirbel. Der größere Wolkenwirbel weiter östlich gehört zum benachbarten
Tief ELIANE (auf der Berliner Wetterkarte vom 10. Januar ist das letztgenannte
Tiefdruckgebiet schon weiter Richtung Skandinavien gezogen). Am 10. Januar war
das Tiefdruckgebiet DAGMAR weiterhin südlich von Island zu erkennen und auch am
11. Januar, als es zum letzten Mal als eigenständiges Druckgebilde auf der
Berliner Wetterkarte zu erkennen war.
Geschrieben am
27.02.2008 von Heiko Wiese
Wetterkarte:
10.01.2008
Pate: Günther
Lindemeyer