Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet DANILO
(getauft am 04.12.2011)
Auf der Analysekarte
des 04.12.2011 um 00 Uhr UTC, also um 01 Uhr MEZ, zeichnete sich über der
nordwestlichen Küste Islands ein kleines Tiefdruckgebiet ab, das an diesem Tag den
Namen DANILO erhielt.
Die Zyklone DANILO
lag mit einem Kerndruck von 985 hPa nahe der nordwestlichen Küste Islands. Zu
diesem Zeitpunkt hatte das Tief noch keine Fronten, jedoch lenkte es arktische
Luft von -11°C in der 850 hPa-Fläche, was einer Höhe von rund 2500 m
entspricht, bis zur Nordsee. Die Temperatur in Island sank an diesem Tag weit
unter den Gefrierpunkt. Die Station Akureyir im Norden Islands meldete eine Tiefsttemperatur
von -13,6°C und eine Schneehöhe von 32 cm.
Im Tagesverlauf zog
der Wirbel DANILO weiter Richtung Südosten und lag in der Nacht zum 05.12. auf
halber Strecke zwischen Island und Schottland. Das Tief besaß nun zwei
Okklusionsfronten, also Fronten, die sowohl Eigenschaften einer Warm- als auch
einer Kaltfront besitzen. Die voranlaufende Front verlief bogenförmig nach
Südosten bis über Schottland. Die rücklaufende Okklusion erstreckte sich
hingegegen von Kern aus
ca. 1000 km in einem leicht nordwestlichen Bogen südlich an Island vorbei in
Richtung Grönland. Die Zyklone DANILO, die sich im Vergleich zum Vortag leicht abgeschwächt
hatte, transportiere weiterhin kalte Luft mit sich, die nun auch in den Norden
Deutschlands gelangte. Warnemünde erreichte am Vortag noch eine
Maximaltemperatur von 3,8°C, am 05.12. stieg die Temperatur maximal nur noch
auf 1,1°C.
Im Tagesverlauf
verstärkte sich das Tief wieder und hatte in der Nacht zum 06.12. einen
Kerndruck von 980 hPa. Es befand sich nun leicht nördlich der Shetland-Inslen. Die
voranlaufende Okklusionsfront verwirbelte weiter und befand sich nun vom Tief
ausgehend in einem nordöstlchen Bogen über der Norwegischen See und reichte bis
auf Höhe Trondheims, wo sie in das Frontensystem von Tief BOB überging.
Weiterhin entwickelte sich die nachfolgende Okklusion zu einer Kaltfront,
welche vom Kern aus in einem südwestlichen Bogen bis rund 500 km über
Schottland hinweg reichte. In Oslo sank die Temperatur zum Vortag um 4 Grad auf
-1°C, zudem meldete die Station Schneefall.
Bis zur nächsten
Nacht zog die Zyklone DANILO weiter südöstlich bis über das Skagerrak, dabei
stieg der Kerndruck um 5 hPa. Vom Tief ging nun nur noch eine Okklusionsfront
aus, die bogenförmig vom schwedischen Smaland über Norddänemark und dann weiter
an der westlichen Küste Norwegens verlief, um auf der Breite der Stadt Alesund
in das Frontensystem des Tiefdrucksystems BOB überzugehen. Am 07.12. meldete
Oslo keinen Schneefall mehr dafür aber Trondheim. Die Temperaturen sanken
nochmals um 1 bis 2 Grad, sowohl in Oslo als auch in Trondheim.
In der Nacht zum
08.12. lag das Tief DANILO über dem Bottnischen Meerbusen. Zu diesem Zeitpunkt war
das Frontensystem der Zyklone bereits aufgelöst und der Kerndruck schwächte
sich weiter auf 996 hPa ab. Im Tagesverlauf löste sich das Tiefdruckgebiet DANILO,
das in seiner Lebensdauer ca. 3500 km Strecke zurück gelegt hatte, auf und konnte
am 09.12. nicht mehr auf der Bodenwetterkarte analysiert werden.
Geschrieben von Maria Frädrich
Berliner Wetterkarte: 05.12.2011
Pate: Danilo Stein