Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
DENNIS
(getauft am
13.08.2009)
Am Mittwoch, den
12.08.2009 entstand ungefähr bei 45°N, 38°W, auf dem mittleren Atlantik, aus
einer offenen Welle ein Tiefdruckgebiet. Da sehr bald absehbar war, dass dieses
Mitteleuropa beeinflussen würde, bekam es am nächsten Tag den Namen DENNIS. Zu
diesem Zeitpunkt hatte das Tief einen Kerndruck von unter 1020 hPa.
Bis zum Freitag
verlagerte sich DENNIS nur langsam. So lag der Wirbel am 14.08. immer noch weit
draußen vor Irland. Dennoch hatte dieser sich weiter verstärkt und besaß nun
einen Kerndruck von unter 1005 hPa. Aus den Modellen war bereits zu entnehmen,
dass er sich noch stärker entwickeln würde. So griff die Warmfront von DENNIS
bereits in der Nacht zum 15.08. auf Mittel- und Nordeuropa über. Neben etwas
Regen (8 Liter in Billund/Dänemark) hatte diese auch subtropische Meeresluft im
Gepäck. So stiegen die Temperaturen am Tage in Deutschland schnell auf über
30°C an.
Das Tief lag nun
über den Shetland Inseln und spaltete sich zunehmend auf. Ein Teiltief bildete
sich am Okklusionspunkt des alten Tiefs über Südskandinavien. So wurde hier
auch der meiste Niederschlag verzeichnet. Dort gingen innerhalb von 12 Stunden
in Ualand-Bjuland, an der südwestlichen Küste Norwegens, 56 Liter Regen nieder.
Die Subtropikluft machte sich auch hier bemerkbar. So fiel die Temperatur in
der Nacht zum 16.08. in Südschweden nicht unter 15°C, während man im Norden bei
-3°C etwas fröstelte.
Bis Samstagmittag
hatte auch die Kaltfront von DENNIS den Westen Deutschlands überzogen. Auf
deren Rückseite machte sich maritime Polarluft breit. So lagen dort die
Mittagswerte gebietsweise unter 25°C, in Essen wurden sogar nur 20°C gemessen. Allerdings
fiel bei einigen Schauern und Gewittern nur wenig Regen.
Am Morgen des 17.08.
lag DENNIS I, mit einem Kerndruck von 989 hPa, bereits über Finnland, während
DENNIS II, mit der Okklusion, noch über Norwegen stand. Die Warmfront konnte
sich zu diesem Zeitpunkt bereits weit über Russland erstrecken. Die Kaltfront
hing noch über Deutschland bis nach
Nordfrankreich zurück. So lagen die Höchstwerte in Norddeutschland bei maximal
28°C während im Süden die 30°C vielerorts überschritten wurden.
Da sich die
Kaltfront immer weiter nach Süden voran schob und die Warmluft zusehends zusammen
schob, entstanden in dieser örtlich kräftige Schauer und Gewitter. So fielen in
Teuschnitz in Thüringen bis zum Abend 27 l/m².
Bis zum 18.08. kam
DENNIS I, mit einem Kerndruck von etwa 990 hPa weiter nach Archangelsk, über
Nordrussland voran, während DENNIS II, mit einem Kerndruck von rund 1000 hPa,
deutlich abgeschwächt über Südschweden stagnierte.
Am Morgen des 19.08.
erreichte DENNIS I die russische Doppelinsel Nowaja Semlja. DENNIS II hatte es
nun auch bis nach Russland geschafft. Seine Kaltfront überzog im Tagesverlauf
den Balkan.
Am 20.08., DENNIS I
war bereits vom Bild der Wetterkarte verschwunden, erreichte nun auch DENNIS II
Archangelsk. Die Kaltfront lag über der ganzen Breite Russlands, bis zum
Schwarzen Meer, an der es immer wieder zu kräftigen Gewittern kam.
An den beiden
darauf folgenden Tagen gelangten die Reste von DENNIS über Workuta weiter ins
Nordpolarmeer, wo das Tief am 22.08., mit einem Kerndruck von unter 1015 hPa,
das letzte Mal verzeichnet wurde.
Geschrieben von Norbert Rupsch am 01.09.2009
Wetterkarte: 16.08.2009
Pate: Dennis Wilms