Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet DETLEF
(getauft am 14.05.2009)
Am 14.05.09 wurde ein
Tiefdruckgebiet, das sich weit draußen auf dem Atlantik befand und einen
Kerndruck von etwa 1010 hPa aufwies, auf den Namen
DETLEF getauft. Der Wirbel verlagerte sich rasch weiter nordostwärts und
vertiefte sich dabei zusehends.
Am 16.05.09 befand sich DETLEF
südwestlich der Britischen Inseln und hatte einen Kerndruck von unter 990 hPa. Seine Ausläufer reichten von der Küste Irlands bis
nach Westfrankreich und sorgten in der Nacht für erste, meist aber noch leichte
Niederschläge. Dabei wehte vor allem an den Küsten ein starker Wind, der in
Böen Windstärke 8 erreichte.
Im Tagesverlauf nahm der Wind
noch weiter zu und vereinzelt wurden sogar Spitzen der Stärke 9 und 10 registriert,
zum Beispiel an der Küste Wales in Mumbles sowie in Aberdaron wurden 43 Knoten (80 km/h) und in Great Dun Fell
sogar 48 kn (89 km/h, Windstärke 10) gemessen.
Durch die Einbeziehung eines
anderen Tiefdruckgebiets intensivierte sich DETLEF zum 17.05.09 weiter und
beherrschte mit seiner markanten, fast kreisrunden Form als Steuerungszentrum
das Wettergeschehen Westeuropas. Mittlerweile war das Tief bis in die obere
Troposphäre gut ausgeprägt. Auf der Vorderseite DETLEFS hatte sich eine
südwestliche Strömung eingestellt, mit der im Tagesverlauf eine Kaltfront über
Deutschland ostwärts hinweg zog. An der Front bildeten sich kleinere
Wellentiefs, die eine schnellere Ostverlagerung verhinderten. Am Nachmittag
entstanden an der vorlaufenden Konvergenzlinie (Zone mit starken Aufwinden)
Schauer und Gewitter. Dabei kamen in Meinigen innerhalb von 6 Stunden 10 Liter
pro Quadratmeter Regen zusammen.
In der Nacht zum 18.05.09
überquerten die Schauer und Gewitter auch die Osthälfte Deutschlands, wobei es
vereinzelt zu Starkregenereignissen kam. So fielen beispielsweise in Genthin 14
l/m², in Magdeburg 26 l/m² und auf dem Fichtelberg 27 l/m².
Auch am 18.05.09 dominierte
DETLEF das Wettergeschehen. In seiner Ausdehnung noch weiter gewachsen, fand
man den Kern nun über Irland. Die Kaltfront zog nach Osten hin ab und es kam
über Brandenburg und Polen nochmals zu Gewittern.
Zum Folgetag hatte sich das
Zentrum unter Abschwächung leicht nach Norden verlagert und lag nun über
Schottland. Das Tief wies keine frontalen Strukturen mehr auf und zog in der
Folge kaum noch wetterwirksam über die Färöer Inseln hinweg, bis es am
23.05.2009 wieder von den Wetterkarten verschwand.
Geschrieben am 01.07.2009 von Claudia Wersing
Wetterkarte:17.05.2009
Pate: Hans-Jürgen Detlef Grünhage