Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet DIEMUT
(getauft am 24.03.2012)
In der
Nacht zum 24. März 2012 setzte im Lee, also auf der Rückseite des
Skandinavischen Gebirges die Bildung eines neuen Tiefs, die sogenannte
Zyklogenese ein. A
Am
Morgen des 24. März lag der Kern des Tiefs DIEMUT mit einem Kerndruck von
rund 1018 hPa über Lappland. Dabei reichte vom Kern ausgehend eine
Warmfront in Form eines leichten südlichen Bogens bis zur polnischen Stadt
Danzig und ging dort in die Kaltfront eines anderen Tiefs über. Außerdem gab es
eine Kaltfront, die sich vom Kern in nordwestlicher Richtung bis rund
200 km vor die norwegische Küste erstreckte.
Am
Folgetag hatte der Wirbel mit einem Kerndruck von rund 1010 hPa eine
Position mittig über dem Finnischen Meerbusen erreicht. Die Warmfront verlief
in einem anfangs östlichen, anschließend
südlichen Bogen über Weißrussland führend bis kurz vor die Schwarzmeerküste, wo
sie weiterhin in eine Kaltfront überging. Die Kaltfront des Tiefs DIEMUT
reichte vom Kern aus in westlicher Richtung über den südlichen Teil des
Bottnischen Meerbusens hinweg bis nach Norwegen und ging in der Nähe von
Trondheim in eine Warmfront über. Im Warmsektor, der Bereich zwischen der Warm–
und Kaltfront, wurden in Estland und im Norden Lettlands teilweise starke
Niederschläge verzeichnet. Die estnische Hauptstadt Tallinn, meldete
beispielsweise bis zum Morgen des Folgetages eine 24‑stündige
Niederschlagsmenge von 19 mm. In Russland registrierten die
Wetterstationen verbreitet Schneefälle. In Moskau wurden zum Beispiel innerhalb
von 24 Stunden bei einem Temperaturmaximum von -1°C Niederschläge von
6 mm gemessen. Nachts gab es dort Frost bei einer
Minimaltemperatur von -8°C.
Der
Wirbel
Bis zum
nächsten Tag, dem 27. März, hatte die Zyklone DIEMUT ihre Position kaum verändert
und befand sich nur etwas weiter nordöstlich über der Wolgaplatte. Der
Kerndruck lag immer noch bei rund 1000 hPa. Im Einflussbereich des Tiefs
DIEMUT schneite es vor allem in der Wolgaregion. Die Messstation in Wolgograd
meldete um 07 Uhr MEZ Schneeschauer und eine 24-stündige
Niederschlagsmenge von 3 mm, was ungefähr 3 cm Neuschnee entspricht.
Unter
leichter Verstärkung auf einen Kerndruck von rund 994 hPa, hatte sich das
Tief bis zum Morgen des 28. März bis knapp westlich der russischen Stadt Perm kurz
vor dem Ural verlagert. Auch dort schneite es im Einflussbereich der Zyklone
DIEMUT. Um 01 Uhr MEZ meldeten die Stationen in Uralnähe mäßigen bis
starken Schneefall bei Temperaturen von -4 bis -7°C.
Im
Laufe des 28. März zog das Tief DIEMUT weiter in nordöstlicher Richtung
und schwächte sich dabei deutlich ab. Bereits am Morgen des 29. März
konnte es nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden.
Geschrieben am 22.05.12 von Sabrina Schmidt
Berliner Wetterkarte: 26. März 2012
Pate: Diemut Schütz