Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
DIETHARD
(getauft am 04.10.2003)
Auf
Grund einer kräftigen südwestlichen Höhenströmung über Nordamerika bildete sich
am 3.10. ein intensives Tiefdruckgebiet, welches bereits am Folgetag über
Neufundland befindlich, auf den Namen DIETHARD getauft wurde.
Zu
diesem Zeitpunkt reichte DIETHARD, dessen Zentrum einen Luftdruck von unter
985hPa aufwies, mit seinem mächtigen Frontensystem von den Bermudainseln bis
kurz vor die Küste Irlands. Dabei wurden Sturmböen bis 100 km/h in Neufundland
registriert.
Die
weiterhin starke Höhenströmung sorgte für eine rasche Verlagerung von DIETHARD.
So befand sich das Tief mit seinem Zentrum am 5.10. bereits über dem Nordatlantik zwischen Grönland und Island.
Unter weiterer Verstärkung erreichte DIETHARD als Sturmzyklone am Folgetag den
Nordostatlantik. Mit einem Kerndruck von jetzt unter 980 hPa lag sein Zentrum
zu diesem Zeitpunkt über den Färöer Inseln. Gleichzeitig griff sein
Frontensystem auf die Britischen Inseln über und sorgte dort für verbreitet
Regen und Schauer mäßiger Intensität. Über dem Nordostatlantik zwischen Island
und Schottland erreichte der Wind in Böen nun vereinzelt auch Orkanstärken von
120 km/h. Am 7.10. überquerte das bereits abgeschwächte Frontensystems von
DIETHARD dann als Okklusion auch das mitteleuropäische Festland und somit auch
Deutschland. Sichtbar wurde dies an dem immer noch recht stürmischen West- bis
Südwestwind in Verbindung mit Schauern, Regen, der in Höhen über 1000m Meter
sogar in Schnee überging.
Am
8.10. wurde Tief DIETHARD dann letztmalig auf der Berliner Wetterkarte mit
Zentrum über Nordpolen bei einem Kerndruck von unter 995hPa analysiert, ehe das
von Island nachfolgende Tief FERDINAND ab dem 9.10. für Mitteleuropa
wetterbestimmend wurde.
Geschrieben am 21.10.2003
von Marcus Boljahn
Wetterkarte: 07.10.
2003
Pate: Rene Wolf