Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet DIRK

(getauft am 11.06.2011)

 

Im Verlauf des 10.06.2011 bildete sich über dem Atlantik entlang einer Wellenstörung ein Tiefdruckgebiet aus, welches am folgenden Tag auf den Namen DIRK getauft wurde. Zum Zeitpunkt der Taufe lag die Zyklone mit einem Kerndruck von 1010 hPa über dem zentralen Atlantik. In den folgenden Stunden verlagerte sich der Wirbel DIRK unter Verstärkung nach Osten und lag am 12.06.2011 südwestlich von Irland. Im Bereich der Warmfront, die sich von Südirland über den Golf von Biskaya bis zu den Pyrenäen erstreckte, kam es zu teils ergiebigen Niederschlägen, wie beispielsweise im irischen Valentia mit 7 l/m² und in Plymouth mit 15 l/m². Eine deutlich höhere Niederschlagssumme wurde in Coldrose (Wales) mit 22 l/m² beobachtet. Bis zum 13.06.2011 hatte sich das Tiefdruckgebiet über Schottland hinweg bis zur Nordsee verlagert. Der Kerndruck betrug mittlerweile ca. 1000 hPa. Der Wirbel sorgte insbesondere in England und Nordfrankreich für hohe Niederschlagssummen innerhalb von 24 Stunden. So wurden im südenglischen Bournemouth 32 l/m² registriert und in Brest für den gleichen Zeitraum sogar 41 l/m². In den folgenden Stunden erfolgte unter weiterer Verstärkung der Zyklone eine Verlagerung nach Nordosten. Der Wirbel DIRK lag über dem Atlantik südwestlich von Norwegen. Die Warmfront erstreckte sich von Südskandinavien über die Ostsee bis über den Osten Polens. Die Kaltfront verlief über Südskandinavien, Dänemark und Schleswig-Holstein entlang der europäischen Kanalküste bis über den Golf von Biskaya. Die Kaltfront erreichte bereits am Abend des 13.06.2011 Schleswig-Holstein, sodass in der Nacht zum 14.06.2011 örtlich Schauer auftraten, die bis zu 7 l/m² Niederschlag brachten, wie z.B. in Erfelde. Am Mittag befand sich die Kaltfront über Deutschland entlang einer Linie Angermünde, Berlin, Harz, Koblenz, die im Tagesverlauf über Deutschland Schauer und Gewitter hervorrief. Die Niederschlagsmengen waren dabei lokal stark unterschiedlich. Die größten Niederschlagsmengen wurden in Müncheberg bei Berlin mit 10 l/m², Dederstedt in Sachsen-Anhalt mit 13 l/m² sowie Bad Elster im Vogtland mit 34 l/m² gemessen. Bis zum Folgetag hatte sich die Zyklone DIRK unter deutlicher Abschwächung nach Osten verlagert und lag mit einem Kerndruck von etwa 1010 hPa über Südskandinavien. Entlang der noch wetterwirksamen Kaltfront über dem Baltikum entstanden örtlich kräftige Schauer, wie beispielsweise in St. Petersburg wo 18 l/m² beobachtet wurden. Bis zum 10.06.2011 hatte sich das Tiefdruckgebiet  weiter nach Osten verlagert und lag bei unverändert schwachem Kerndruck über St. Petersburg. In den folgenden 72 Stunden verlagerte sich der Wirbel DIRK weiter nach Osten, bevor er sich am 19.06.2011 östlich des Urals nochmals deutlich verstärkte und weiter ostwärts außerhalb des Darstellungsbereiches zog und somit nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte geführt wurde.

 

 


Geschrieben am 10.07.2011 von Tobias Mahnkopf

Berliner Wetterkarte 14.06.2011

Pate: Sabine Räder