Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
DOMINIK
(getauft
am 10.01.2009)
Am 10.01. zeigte sich südlich von
Neufundland ein neues Tiefdruckgebiet, das auf den Namen DOMINIK getauft wurde.
Der Kerndruck des Wirbels lag bereits nur noch bei 980 hPa. Das Tief DOMINIK
zog schnell über den Atlantik in Richtung Europa und befand sich am Folgetag zwischen
den Azoren und Grönland. Der Kerndruck war derweil weiter auf unter 970 hPa
gefallen.
Am 12.01. spaltete sich DOMINIK in zwei
Teiltiefdruckgebiete auf, die beide noch mit ihren Zentren im südlichen
Europäischen Nordmeer lagen. An der Südflanke des Tiefkomplexes erreichten die
ersten Frontensysteme mit ihren Wolken- und Niederschlagsbändern die Britischen
Inseln. So wurden in Schottland und Nordengland ergiebige und lang anhaltende
Regenfälle von zum Teil über 50 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden
gemeldet. Im Stau des Norwegischen Gebirges waren die Niederschlagsmengen noch
größer: An der Station Nedre Vats fielen innerhalb von 24 Stunden 79 Liter
Regen pro Quadratmeter, in Takle im gleichem Zeitraum 101 l/m² und in Eik Hove
sogar 118 l/m².
Auch im Norden Deutschlands zogen nun mit
Annäherung der Warmfront kompakte Wolkenfelder auf, aus denen jedoch noch kein
nennenswerter Niederschlag fiel. Bei auffrischendem Südwestwind der in Böen auf
Helgoland beispielsweise sogar 83 km/h erreichte, was der Windstärke 9
entspricht, stieg das Quecksilber in Hamburg bis auf 7°C an, wohingegen in
Berlin unter schwachem Hochdruckeinfluss noch Dauerfrost herrschte.
Während sich DOMINIK I am 13.01. immer noch
über dem Europäischen Nordmeer befand, der Kerndruck war auf circa 980 hPa
gestiegen, hatte DOMINIK II mit seinem Zentrum bereits die Barentssee erreicht.
Hier lag der Kerndruck noch unter 980 hPa. Im Nordseeumfeld kam nun mit einer
allmählichen Verlagerung der Frontensysteme nach Süden Regen auf, der
exemplarisch in Itzehoe eine 6-stündige Niederschlagsmenge von 5 l/m²
produzierte. Zudem setzte sich die warme Nordseeluft auch weiter landeinwärts
durch, so dass in Berlin knapp 3°C als Höchsttemperatur gemessen wurden.
DOMINIK I und II zogen im weiteren Verlauf nach Nordrussland und vereinigten sich zum 16.01. wieder zu einem Tiefdruckgebiet mit Zentrum über Moskau bei einem Kerndruck von 1010 hPa. Die Zyklone hatte sich bis hierhin schon weitgehend aufgelöst und konnte am 17.01. nicht mehr auf den Europäischen Wetterkarten analysiert werden.
Geschrieben am 30.01.2009 von T. Pagenkopf
Wetterkarte: 11.01.2009
Pate: Dominik Ruettjes