Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
DOREEN
(getauft
am 12.11.2008)
Das schwach ausgeprägte Tiefdruckgebiet
über Neufundland wurde am 12. November 2008 auf den Namen DOREEN getauft. Kaum
2 Tage später befand sich DOREEN mit ihrem Zentrum bereits südwestlich vor
Island. Der Kerndruck hatte sich bis dato leicht auf 995 hPa verstärkt.
In den Frühstunden des 14.11.2008 erreichte
die zur Warmfront DOREENS gehörende Bewölkung den Nordwesten Deutschlands, so
dass die nächtliche Ausstrahlung deutlich gedämpft wurde. Unterdessen sanken
die Temperaturen in den übrigen Landesteilen bei häufig klaren Verhältnissen
verbreitet um den Gefrierpunkt, sodass sich vielerorts Bodenfrost zwischen -1 und
-7°C einstellte. Mit Aufzug der Warmfront setzte vor allem in Küstennähe leichter
Regen ein, wobei stellenweise Niederschlagsmengen bis zu 3 Liter pro
Quadratmeter registriert wurden.
In der Folgenacht verlagerte sich der
Wirbel DOREEN zum Nordmeer und lag weitere 24 Stunden später über dem
finnisch-russischen Grenzgebiet. Im Warmluftsektor stiegen im Tagesverlauf die
Temperaturen im Norddeutschen Flachland verbreitet auf 11 bis 12°C an, wobei der
Himmel jedoch zumeist bedeckt war. Der Kaltfrontdurchzug am 16.11.2008 brachte dann
vereinzelt ein paar stärkere Schauer, die zum Beispiel in Itzehoe binnen sechs
Stunden zu 5 Liter auf den Quadratmeter führten. Zu diesem Zeitpunkt erreichte
das Tiefdruckgebiet DOREEN mit einem Kerndruck von rund 984 hPa seinen
vorläufigen Höhepunkt.
Nach Abzug der Kaltfront begann sich die
Großwetterlage über Mitteleuropa kurzzeitig umzustellen. Mit einer auf Nordwest
drehenden Strömung wurde frische Meeresluft subpolaren Ursprungs bis zu den
Mittelgebirgen transportiert. Diese Tendenz wurde aber schnell durch ein
herandrängendes Hochdruckgebiet von der Bretagne unterbrochen.
Über dem Nordatlantik sowie Nord- und Mitteleuropa war der Strahlstrom, ein Starkwindband in circa zehn Kilometern Höhe, sehr gut ausgeprägt, so dass es zu Windstärken um 100 Knoten kam. Dabei wurde auch das Tiefdruckgebiet DOREEN bis zur Nacht zum 18.11.2008 in den Nordosten Russlands vor Nowaya Zemlja gelenkt, wo es sich unter weiterer Abschwächung 24 Stunden später schon nahezu gänzlich aufgelöst hatte.
Geschrieben am 26.11.2008 von Stefan Weiher
Wetterkarte:?
Pate: Doreen Rötscher