Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
DOREEN
(getauft
am 25.08.2010)
Am
24.08. bildete sich zwischen Neufundland und den Azoren ein neues Tief, dessen
Zugbahn noch weiter nach Südosten gerichtet war, da sich über dem Nordatlantik
ein großer, weit nach Süden reichender Trog befand. Dieser trennte polare
Meeresluft von tropischer Meeresluft, sodass der sehr große
Temperaturunterschied in der Höhe von bis zu 12°C die Entwicklung von kräftigen
Tiefdruckgebieten noch beschleunigte. Das sogenannte Azorenhoch befand sich zu
diesem Zeitpunkt nicht über, sondern mehr als 1000 km südwestlich von der Inselgruppe.
Die
Taufe dieses Tiefs erfolgte am 25.08. auf den Namen DOREEN, als es am frühen
Morgen die Azoren überquerte. Dabei fielen in Lajes innerhalb
von 6 Stunden 14 Liter pro Quadratmeter. Der Kerndruck lag bei etwa 1004 hPa.
DOREEN entstand direkt westlich von ihrer Vorgängerin CATHLEEN, mit der sie
einen sehr umfangreichen Wolkenwirbel bildete. Während sich CATHLEEN am
nächsten Tag schon über dem Ärmelkanal befand und für reichlich Niederschlag in
Westeuropa sorgte, lag DOREEN noch etwa 500 km nordwestlich der Iberischen
Halbinsel.
DOREEN
folgte aber weiter der Höhenströmung, sodass sie in der Nacht zum 27.08.
ebenfalls den Ärmelkanal erreichte. Im Bereich der Tiefzentren von CATHLEEN und
DOREEN gab es aufgrund der kräftigen Vertikalbewegungen in einem Streifen von
den Niederlanden über Niedersachsen bis zum Harz beachtliche Regenmengen. Mit
ca. 150 l/m² gab es an der deutsch-niederländischen Grenze die größten Mengen
innerhalb von 24 Stunden. Auch im Westen und Süden Niedersachsens wurden
verbreitet die 100 l/m² überschritten, die aber nur zum Teil DOREEN zuzurechnen
sind.
Trotz
der intensiven Niederschläge der beiden Tiefs, verschwand langsam ihre
Eigenständigkeit und schloss sich mit ihrer Vorgängerin zusammen. DOREEN
tauchte so schon letztmalig am 27.08. auf der Bodenkarte der Berliner
Wetterkarte auf.
Geschrieben am 12.10.2010 von Matthias Treinzen
Wetterkarte: 27.08.2010
Pate: Doreen Buth