Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  DOROTHEE

(getauft am 08.08.2008)

 

Am Freitag, den 08.08.2008 entwickelte sich über dem nordwestlichen Atlantik aus einer atmosphärischen Welle heraus ein Tiefdruckgebiet, welches auf den Namen DOROTHEE getauft wurde. Am Tag der Taufe hatte das Wellentief noch keinen Einfluss auf den Wetterablauf über Mitteleuropa, dennoch war der Wirbel mit einem Kerndruck von 990 hPa bereits gut entwickelt.

Bis zum Folgetag entwickelte sich das Tiefdruckgebiet DOROTHEE von der Dynamik her weiter, blieb aber nahezu stationär. Es lag etwa 1000 km südwestlich von Island und der Kerndruck vertiefte sich auf 985hPa.

An diesem Samstag erreichten die ersten Fronten die Britischen Inseln und brachten dort zum Teil recht ergiebigen Regen. Die Wetterstation in Capel Curig in Nordwales erreichte eine 24-stündige Niederschlagsmenge von 64 Litern pro Quadratmeter.

Am 10.08.2008 war DOROTHEE mit ihrem Zentrum bei den Britischen Inseln angekommen und bestimmte mit den dazugehörigen Frontensystemen nun den Wetterablauf über Irland, Großbritannien, den Benelux-Ländern bis nach Deutschland. Im weiteren Tagesverlauf griffen die Ausläufer auch auf den Osten der Republik über und brachten meist leichte Regenfälle. So meldete Berlin eine 24-stündige Niederschlagsmenge von 3 Litern pro Quadratmeter. Die Temperaturen stiegen im Warmsektor vor allem im Südwesten Deutschlands nochmals auf knapp über 25°C. Somit konnte in dieser Region ein weiterer Sommertag verbucht werden. Im Breisgau konnten zusätzlich bis zu 12 Stunden Sonnenschein verzeichnet werden, wohingegen in Norddeutschland unter dichten Wolken verbreitet keine Sonnenscheindauer registriert wurde.

In der Folge spaltete sich der Tiefdruckwirbel DOROTHEE in zwei Teilwirbel auf. Während ein Zentrum bei den Britischen Inseln blieb, verlagerte sich der andere Wirbel in Richtung Südwestnorwegen. In Deutschland wurden an diesem Tag abermals verbreitet über 25°C gemessen und nur im Alpenvorderland regnete es im Bereich der Frontalzone örtlich recht kräftig.

Anschließend wurde das ortsfeste Zentrum DOROTHEEs bei den Britischen Inseln in die Dynamik eines neuen Tiefdruckgebietes miteinbezogen und der Hauptwirbel zog entlang der Norwegischen Atlantikküste nach Norden und löste sich dann aufgrund geringer Temperatur- und Druckunterschiede im Bereich des Nordpolarkreises auf.


Geschrieben am 10.09.2008 von Ronny Büttner

Wetterkarte: 10.08.2008

Pate: Gerry Kley