Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
ECKHARD
(getauft
am 10.03.2009)
Das
Tief ECKHARD erschien am 08.03. über der Ostküste der USA zum ersten Mal auf
der Berliner Wetterkarte. Es war zu diesem Zeitpunkt noch recht kleinräumig,
aber mit einem Kerndruck von unter 995 hPa schon kräftig ausgeprägt.
Im
Laufe des 10.03. holte ECKHARD dann das vor ihm liegende großräumige Nordatlantische
Tief ein und vereinigte sich mit ihm südlich von Grönland. Dadurch verstärkte
sich auch der Kerndruck innerhalb von 24h auf nur noch knapp 975 hPa. Da nun
abzusehen war, das ECKHARD einen Einfluss auf das Europäische Wettergeschehen
haben wird, wurde er noch am gleichen Tag vom diensthabenden Meteorologen an
der Freien Universität Berlin getauft.
Während
das Zentrum bis zum 12.03. langsam nach Island zog, sorgte ECKHARD dort bereits
für kräftigen Wind und starke Niederschläge. Die Höchsttemperaturen lagen dabei
verbreitet nur knapp über dem Gefrierpunkt. Auf den Britischen Inseln wurden
dagegen meist nur einstellige Niederschlagswerte gemessen, z.B. in Glasgow mit
7 Litern pro Quadratmeter.
Auf
das Wettergeschehen in Deutschland nahm ECKHARD erst am 12.03. Einfluss. Dabei
überquerten die Warm- und Kaltfront kurz hintereinander Deutschland und
brachten dabei im Norden und der Mitte Deutschlands meist Niederschlagssummen
von 3-7 l/m², in den Mittelgebirgen wurden orografisch bedingt auch zweistellige
Werte mit bis zu 14 l/m² registriert. Bei Höchsttemperaturen von 5°C im Osten
und 9°C im Westen gab es keinen nennenswerten Sonnenschein. In Salzburg und
Innsbruck wurden mit jeweils 16 l/m² die höchsten 24-stündigen
Niederschlagsmengen in Mitteleuropa gemessen. Den Spitzenwert erreichte Bergen
(Norwegen), wo in der Staulage vom Skandinavischen Gebirge 29 l/m² fielen.
Der
Wirbel ECKHARD spaltete sich nun kurzzeitig in zwei Zentren auf, wobei das Ursprungstief
vor der norwegischen Küste und der schwächere zweite Teil, welcher sich
innerhalb eines Tages wieder auflöste, mit seinem Zentrum über Südschweden lag.
In
den folgenden Tagen zog ECKHARD an der Norwegischen Küste entlang zur
Barentssee und dann ab dem 16.03. auf das Festland in Richtung Sibirien. Am
18.03. war das Tief ECKHARD dann zum letzten Mal auf der Berliner Wetterkarte
eingezeichnet und damit auf ihr beachtliche 11 Tage zu sehen.
Geschrieben am 17.04.2009 von Matthias Treinzen
Wetterkarte: 12.03.2009
Pate: Eckhard Friers