Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet ELA
(getauft am 11.01.2010)
Die Zyklone ELA wurde
am 11.01.2010 als eine kleine Wellenstörung über dem mittleren Atlantik
getauft, binnen 24 Stunden erfolgte eine extreme Verstärkung des Wirbels auf
einen Druck von 970 hPa im Kern des Tiefdrucksystems südwestlich von Irland.
Bis zum 13.01.2010 verlagerte sich das Sturmtief ELA weiter entlang der
Höhenströmung nach Norden und lag um 0 UTC nordwestlich von Irland. Am Rand der
Zyklone bildete sich ein kleines Randtief ELA II aus, dass vor allem in
Portugal zu teils ergiebigen Niederschlagssummen führte, z.B. in Lissabon 32 mm
oder Visea 34 mm
innerhalb von 24 Stunden. In Großbritannien fiel der Niederschlag durch
den Einfluss arktischer Luftmassen überwiegend als Schnee, sodass ungewöhnlich
hohe Schneedecken gemessen wurden. Z. B. Mergen 18 cm,
Odihan 24 cm. Auch in der französischen Hauptstadt
wurde bei leichtem Frost Schneefall beobachtet. Das kleine Randtief ELA II
löste sich binnen 24 Stunden wieder auf, streifte aber vorher mit seinen
Ausläufern Südwestdeutschland und sorgte im Saarland und Rheinland-Pfalz für
leichten Schneefall, sodass die Gesamtschneedecke leicht anwuchs, wie in
Saarbrücken auf 10 cm. Gleichzeitig erfolgte eine leichte Milderung der
Temperaturen. Bis zum Folgetag, dem 14.01.2010 hatte sich der Wirbel ELA
entgegen der üblichen Zugbahn von Tiefdruckgebieten nach Westen verlagert, und
lag mit seinem Kern westlich von Island. Es führte milde Luft bis an die
Südspitze Grönlands wo die Temperatur in Julianehols
auf 8,1 °C stieg, damit war es im Süden Grönlands genauso warm wie im Süden
Europas. In den nächsten 24 Stunden erfolgte eine signifikante Ausweitung der
Zyklone, dass Druckgebiet formierte sich zu einer steuernden Zyklone mit einem
Kerndruck von weiterhin 970 hPa. Am 16.01.2010 ereichte der Wirbel den maximalen
Einfluss auf das Wetter Europas, blieb dabei aber unverändert zwischen Island
und Grönland liegen. Mit der zyklonalen Strömung des Wirbels ELA und einigen
kleineren Randtiefs wurden relativ warme Luftmassen nach Westeuropa geführt,
dabei stieg die Temperatur in Großbritannien verbreitet auf über 10 °C, so z.B.
12 °C in Plymouth oder 11 °C in Wales. Sonst verbreitet auf über 5 °C z.B.
London mit 7 °C. In Paris setzte sich auch die wärmere Luft durch, sodass das
Maximum der Temperatur bei 4 °C lag. In Deutschland setzte sich die warme Luft
nur im Westen und Südwesten durch, wo verbreitet positive Höchsttemperaturen
von 2 °C bis 3 °C beobachtet wurden, wie in Freiburg. Im Norden und Osten
Deutschlands blieb es bei leichtem Dauerfrost. In der Nacht zum 17.01.2010
erfolgte starke Zunahme des Kerndruckes und bis zum 18.01.2010 hatte sich Tief
ELA südwestlich von Grönland aufgelöst und wurde nicht mehr auf der
europäischen Wetterkarte analysiert.
geschrieben am 02.03.2010 von Tobias Mahnkopf
Wetterkarte vom 12.01.2010
Pate: Michaela Lutz