Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
ELKE
(getauft am
15.03.2010)
Am 15. März 2010 wurde ein Tiefdruckgebiet über dem
Nordatlantik auf den Namen ELKE getauft. Die geographische Position des Kerns lag
bei etwa 50° nördlicher Breite und 35° westlicher Länge. In der Höhe (500 hPa-Niveau, ca. 5500m) war ebenfalls ein Tiefdruckgebiet zu
erkennen, an dessen Ostseite eine starke Strömung von Süd nach Nord zu sehen
war, durch die das Tiefdruckgebiet ELKE am Boden nach Norden zog.
Am Morgen des nächsten Tages hatte sich der
Kerndruck auf ungefähr 985 hPa verstärkt. Da sich das Tiefdruckgebiet ELKE über
dem offenen Meer befand, konnten kaum Wetterbeobachtungen, die Einzelheiten zum
Wetterverlauf angeben, dokumentiert werden. Jedoch meldete eine Wetterstation
auf einem Schiff an der Südseite des Tiefdruckgebietes ELKE Westwind von 35
Knoten, was der Windstärke 8 (stürmischer Wind) entspricht. Dies kann durch die
enge Drängung der Isobaren (Linien gleichen Luftdrucks) besonders an der
Südseite des Tiefdruckgebietes ELKE erklärt werden. Da auf der Nordhalbkugel
der Wind entgegen dem Uhrzeigersinn um ein Tiefdruckgebiet weht, herrschte an
der genannten Schiffsstation Westwind.
Das Tiefdruckgebiet ELKE war am 17. März weiterhin
über dem Nordatlantik aktiv, mittlerweile besaß es zwei Kerne von jeweils ca.
980 hPa und dazugehöriger Okklusionsfront (Mischfront mit Warm- und
Kaltfronteigenschaften). Eine der beiden Fronten zog sich über Irland bis vor
die Iberische Halbinsel, die Andere reichte bis vor die grönländische Südküste und
ging in eine Warmfront über, die sich bis Dänemark erstreckte. Diese Warmfront brachte
dort, wie auch in Norddeutschland leichten Niederschlag in Form von Regen. Auf
den Britischen Inseln gab es ebenfalls leichten Regen, so zum Beispiel in
Glasgow (Schottland), laut der Wettermeldung von 6 Uhr UTC (Weltzeit,
entspricht 7 Uhr Mitteleuropäischer Zeit MEZ).
Auch am darauf folgenden Tag befand sich der Kern
des Tiefdruckgebietes ELKE weit draußen auf dem Nordatlantik vor Grönland und
Irland. Die Wolkenfelder der zugehörigen Warmfront führten im Nordosten
Deutschlands dazu, dass sich die Sonne kaum zeigte, wohingegen im Westen 4 bis
7 Stunden, in Oberbayern sogar 10 bzw. 11 Stunden Sonnenschein registriert
wurden. Dementsprechend kam es östlich der Elbe nur zu Höchsttemperaturen von
ca. 10°C, dagegen im Westen um 15°C.
In den Folgetagen blieb das Tiefdruckgebiet ELKE
vor der grönländischen und isländischen Küste und war am 21. März zum letzten
Mal als eigenes Druckgebilde auf der Berliner Wetterkarte zu erkennen.
geschrieben am 14.04.2010 von Heiko Wiese
Berliner Wetterkarte: 17.03.2010
Pate: Elke Beyer