Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  ERHARD

(getauft am 08.05.2003)

 

 

 

Ein bereits am 6.5.2003 auf der Vorderseite eines vor der Iberischen Halbinsel gelegenen, stark ausgeprägten Tiefdruckrückens entstandenes Tiefdruckgebiet im Mündungsgebiet des Mittelmeeres wurde am 8.5.2003 auf den Namen ERHARD getauft.

In seiner Nachbarschaft zur Westflanke eines ehemaligen Höhentroges gelangte vor allem subpolare Meeresluft nach Portugal und Spanien, was einen für diese Jahreszeit starken Kälteeinbruch für diese Regionen brachte. So meldete Beispielsweise Madrid am 7.5.2003 ein Temperaturmaximum von gerade mal 13°C, selbst Südspanien erreichte kaum Werte über 20°C. Oberhalb tausend Meter wurde sogar leichter Schneefall gemeldet. Außerdem kam es wiederholt zu heftigen Niederschlägen mit zum Teil starken Gewittern (Bsp.: Ibiza 30mm).

Zur Zeit der Taufe befand sich ERHARD bereits über der französischen Atlantikküste. Die ungewöhnlich tiefen Temperaturen und auch der starke Niederschlag über Spanien, Frankreich und Portugal gingen allmählich zurück.

Mit der Abschwächung des Höhentroges verlagerte sich ERHARD mit der allgemeinen westlichen Höhenströmung weiter nach Nordwesten in mitteleuropäische Gebiete und sorgte dort durch die Heranführung tropischer Luftmassen für heftige Gewitter mit Hagel, da in der Höhe nach wie vor sehr labile, trockene Luft vorherrschte.

Am 10.5.2003 sorgte ERHARD über Weißrussland liegend im östlichen Mitteleuropa durch die weiterhin mitgeführte warme Luft für Temperaturen über 30°C, so z.B. Belgrad 34°C. Am folgenden Tag breitete sich vom südöstlichen Mitteleuropa aus die sehr warme Luft mit dem Tief ERHARD weiter nordostwärts bis ins Moskauer Gebiet (24°C) aus. Seit dem 13.5.2003 tauchte ERHARD, weiter ostwärts ziehend, schließlich nicht mehr in den europäischen Wetterkarten auf.

 


Geschrieben am 05.06.2003 von Maik Brötzmann

Wetterkarte: ?

Pate: Doris Teichmann