Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  ERNST

(getauft am 18.12.2005)

 

 

Am 17. 12. 2005 waren im Nordatlantik am südlichen Zipfel von Grönland drei kleine Tiefdruckwirbel zu sehen. Sie formierten sich am 18.12.2005 zu einem Tiefdruckgebiet, das auf den Namen ERNST getauft wurde und Richtung Nordeuropa zog. Es war mit einem Kerndruck von 980 hPa bereits sehr stark ausgeprägt.

Ab dem 19. Dezember waren 2 Tiefdruckgebiete erkennbar, am 20. spaltete sich ERNST in zwei völlig selbstständige Druckgebiete auf. Eines zog nach Norden hin über Grönland ab, das zweite übte zunehmenden Einfluss auf Skandinavien aus. Nachdem ERNST I Richtung Norden abgezogen war, gelangte ERNST II weiter nach Süden Richtung Mitteleuropa und erreichte am 21.12. den südwestlichen Teil Polens. Der Kerndruck stieg dabei kontinuierlich an. Das Frontensystem des Islandsturmwirbels ERNST übte seinen Einfluss auch auf Deutschland aus. Es brachte zunächst Schnee, der durch die milder werdende Subpolarluft am Vormittag des 18. Dezembers in Schneeregen und Regen überging. Auch in den Folgetagen sorgte ERNST für Tauwetter. Die Temperatur stieg dabei im Nordwesten des Landes auf 5 - 8°C an.

Bis zum 20. Dezember befand sich Norddeutschland im Einfluss des Warmluftsektors des Tiefs ERNST. Die Kaltfront auf der Rückseite des Tiefs brachte über Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg intensiven Niederschlag mit bis zu 6 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde, südlich von Berlin sogar –für diese Jahreszeit selten- Gewitter.

Am 22. bzw. 23. Dezember schwächte sich  ERNST über dem schwarzen Meer allmählich ab und verabschiedete sich mit leichten Schneefällen und einem recht hohen Kerndruck von rund 1020 hPa von den mitteleuropäischen Wetterkarten nach Südosten.

 


Geschrieben am 17.01.2006 von Katrin Krüger

Wetterkarte: 21.12.2005

Pate: anonym