Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet ESTHER
(getauft
am 07.10.2020)
Über
dem Nordatlantik begann sich im Laufe des 07.10.2020 unterhalb
eines von Grönland bis Nordwesteuropa reichenden Troges kalter Luft ein neuer, eigenständiger Tiefdruckwirbel auszubilden,
dessen voranschreitende Entwicklung und weitere Ausprägung anhand der
Prognosekarte für 12 UTC des darauffolgenden Tages für den Raum nordwestlich
von Irland vorhergesagt und auf den Namen ESTHER getauft wurde.
Um
00 UTC des 08.10. befand sich dessen Kern mit einem Druck von knapp 1015 hPa
zunächst noch im Seegebiet südlich von Island. Vom Kern aus erstreckte sich zu
diesem Zeitpunkt sowohl eine kleinskalige Warmfront nach Süden als auch eine
Kaltfront nach Westen, die sich in ihrem weiteren Verlauf mit der Warmfront
eines unbenannten Wirbels über der kanadischen Baffininsel
verband. Sich
allmählich verstärkend wurde Tief ESTHER im Tagesverlauf unterhalb der
westlichen Strömung des Jetstreams zügig nach
Nordosten geführt. War das Tief zunächst kaum wetterwirksam gewesen, führten
einsetzende Hebungsprozesse im Kernbereich des Wirbels als auch entlang seines
kernnahen Frontensystem auf ihrem Weg über den Atlantik zur Ausbildung eines
Niederschlagsfeldes, welches in den Abendstunden auf Schottland traf und sich
in der Nacht auch auf Irland und Teile Nordenglands ausweitete. Somit hielt auch nach Abzug des zuvor für die Region
bestimmenden Tiefs DORIS der unbeständige und teils windige Wettercharakter in
Großbritannien weiter an. Dabei fielen innerhalb von 12 Stunden bis 06 UTC des
Folgetages in Shap 3,0 mm, am Malin Head, der
nördlichsten Spitze Irlands, 6,0 mm und in Keswick 8,0 mm. Etwas ergiebiger gestalteten sich
die Niederschläge über Nordschottland und den vorgelagerten Hebriden. Der
einsetzende, meist leichte, teils aber auch mäßige Regen brachte dort am Loch Glascarnoch 10,0 mm, in Aultbea 13,0 mm und bei Stornoway
14,0 mm. Die Niederschläge waren zusätzlich von einem stürmischen
Westwind begleitet, der mit Spitzengeschwindigkeiten zwischen 50 und 70
Stundenkilometern vielerorts Stärke 7 bis 8 auf der Beaufortskala erreichte.
Mit Annäherung des Wirbels nahm der Wind im Vergleich zu den Vortagen noch
leicht zu. So konnten an besonders exponierten Lagen, wie beispielsweise am
Flughafen auf der Insel Tiree mit 90,8 km/h auch
schwere Sturm-, an der Station am Cairnwell Pass mit
111,2 km/h orkanartige Böen und mit bis zu 139,0 km/h auf dem Cairngorm auch Orkanstärke registriert werden.
Gegen
00 UTC des 09.10. befand sich der Kern des Tiefs ESTHER mit einem um 5 hPa
gefallenen Luftdruck über Schottland, unweit von Edinburgh. Teile seiner
Warmfront waren in der Zwischenzeit von der ihr nacheilenden Kaltfront
eingeholt worden, wodurch sie entlang derer eine sogenannte Okklusionsfront hat
ausbilden können, die oftmals durch ergiebige Niederschläge geprägt ist. Diese
reichte vom Kern bis zu ihrem Okklusionspunkt, der Stelle, an der Warm- und
Kaltfront ineinander übergehend, bei Dublin. Von Dublin zog sich die Warmfront
weiter über Cork nach Südwesten und die ihr folgende Kaltfront über Limerick nach Nordwesten, die über dem Atlantik den Charakter einer
Warmfront annahm. Mit dem Wirbel verlagerten sich die Niederschläge von
Großbritannien rasch über die Nordsee in den Süden Skandinaviens. Während für
die Mitte und den Norden Norwegens das sich im Tagesverlauf zunehmend
abschwächende Tief DORIS wetterbestimmend blieb, fielen im Einflussbereich des
Tiefs ESTHER innerhalb 24 Stunden im äußersten Süden des Landes am Leuchtturm Utsira 17,1 mm und an der Station Eik Hove
21,0 mm. In Oslo waren es dagegen 1,3 mm und in Bergen 2,5 mm. In Norwegen als
auch über Dänemark konnten weiterhin teils starke Böen der Stärken 6 bis 7 und
an einigen Stationen auch 8 sowie vereinzelt bis Stärke 9 gemessen werden, wie
z.B. am oben genannten Leuchtturm von Utsira mit 61,2
km/h, nördlich von Sylt in Rømø mit 66,7 km/h oder
aber an der Station in Haukeliseter mit bis zu 75,6
km/h. Entlang seiner nach Südosten voranschreitenden Kaltfront gelangten dessen
regenreiche Wolkenfelder alsbald auch nach Deutschland, welches jedoch zunächst
noch im Einflussbereich des Frontensystems des sich von Südschweden in Richtung
des Bottnischen Meerbusens verlagernden Tiefs DORIS befand. Somit hielt
auch hier nach einer nur kurzen Wetterberuhigung der wechselhafte
Witterungsabschnitt insgesamt an. Bereits ab den Mittagsstunden setzte im
äußersten Norden erneuter Regen ein. Dieser führte innerhalb von 24 Stunden und
ebenfalls von Böen der Stärken 6 bis 7 begleitet bei Schleswig 15,2 mm, in List
auf Sylt 18,1 mm und in Leck 19,0 mm mit sich. Zum Vergleich: Entlang der über
Mitteldeutschland annähernd stationär verbleibenden Kaltfront des Tiefs DORIS
waren durch den anhaltenden Dauerregen auf dem kleinen Feldberg bei Frankfurt
am Main 15,4 mm, in Neuhaus am Rennweg 23,2 mm und in
Schmücke bis zu 32,6 mm gefallen. Auf der Rückseite des Wirbels wurden mit
einer auf nördliche Richtungen drehenden Strömung feucht-kalte Luftmassen nach
Großbritannien geführt, wodurch trotz Abzug des Tiefs gen Norwegen die
niederschlagsreiche Witterung ihre Fortsetzung fand. Im Zusammenspiel mit einem
unbenannten Tief nahe der Färöer, dessen Okklusionsfront den Norden Schottland
zum Tageswechsel erreichte, waren binnen 24 Stunden in Keswick
14,2 mm und in West Freugh bis zu 22,6 mm gefallen.
Aus übrigen Regionen des Vereinigten Königreiches wurden zumeist zwischen 5 und
8 mm im Norden und 2 bis 4 mm im Süden gemeldet. Der tags zuvor teils
stürmische Wind hatte nur leicht an Stärke verloren und erreichte vor allem im
Norden der Insel mit Windgeschwindigkeiten zwischen 50 und 65 Stundenkilometern
weiterhin Stärke 7 bis 8; am Cairnwell Pass mit 92,7
km/h auch Stärke 10 sowie auf dem Cairngorm mit
maximal 103,8 km/h Stärke 11.
Mit
einem Druck von weiterhin knapp 1005 hPa befand sich der Kern von Tief ESTHER
am 10.10. westlich von Südnorwegen, unweit von Bergen. Die Warmfront war bis 00
UTC vollständig von der ihr folgenden Kaltfront eingeholt worden. Die daraus
resultierende Okklusionsfront beschrieb westlich des Kerns ausgehend einen
Bogen um das Zentrum des Wirbels herum über Oslo nach Süden bis nach Aarhus. Ab
Aarhus den Charakter einer Kaltfront annehmend reichte sie anschließend weiter
über Hamburg, Köln und Paris in westlicher Richtung auf den Atlantik hinaus.
Sein Hauptniederschlagsfeld erstreckte sich zu diesem Zeitpunkt auf den
gesamten zentralen Nordseeraum und verlagerte sich zunehmend nach Osten.
Während die sich abschwächende und zunehmend auflösende Kaltfront des von
Finnland zur Barentssee ziehenden Tiefs DORIS langsam in Richtung der Alpen
verlagerte und dort an Wetterwirksamkeit verlor, zog aus Norden bereits jene
des Tiefs ESTHER auf. Sie weitete sich im Tagesverlauf auf die Mitte und den
Süden des Landes aus. Die hinter der Kaltfront in Richtung der Alpen
einfließenden polaren Luftmassen begünstigten südlich des Gebirges im Raum von
Genua die Entwicklung einer neuen Zyklone. Aufgrund des warmen Mittelmeeres
gewann sie rasch an Intensität und wurde für den südlichen und anschließend
auch den östlichen Alpenraum wetterbestimmend. Schauer und Gewitter brachten
dabei in Bergamo 38,0 mm, in Tessera nahe Venedig
44,0 mm und in Verona 56,0 mm. In den meisten Regionen Deutschlands wurden
dagegen zumeist unter 2 Millimeter in 24 Stunden registriert. Größere
Regenmengen wurden vor allem im Süden des Landes im Zusammenspiel mit jenen
Niederschlägen der sich dort auflösenden Kaltfront des Tiefs DORIS sowie lokal
im Nordwesten gemessen. Dort zog in den Abendstunden aus Norden eine zweite
Okklusionsfront des Tiefs ESTHER auf. In Verbindung mit höhenkalter
Luft bildeten sich im Nordwesten teils kräftige
Schauer und lokale Kaltluftgewitter, die sich nur sehr langsam verlagerten und
so zu erhöhten Regenmengen führten. Meldete München eine 24-stündige
Niederschlagssumme von 8,3 mm, Konstanz von 13,9 mm und Leutkirch-Herlazhofen von bis zu 19,3 mm, waren in Elpersbüttel 23,1 mm, in St. Peter-Ording 29,1 mm und im
Kreis Dithmarschen bei Wrohm bis zu 36,0 mm gefallen.
In der Nordhälfte Deutschlands überwog ein böiger Wind, der vielerorts Stärke 6
bis 7 und an exponierteren Lagen auch Stärke 8 sowie vereinzelt Stärke 9
erreichen konnte: In Hamburg registrierten die Anemometer Windspitzen von 50,4
km/h, auf dem Brocken von 72,0 km/h und in der Deutschen Bucht, am Leuchtturm Alte
Weser 82,0 km/h. Unter zwischenzeitlicher Ausbildung eines über Südskandinavien
in seiner Lage annähernd stationär verbleibenden zweiten Kerns zog das Tief
ESTHER weiter in Richtung Schweden. Sein zugehöriges Niederschlagsfeld weitete
sich dabei von Deutschland und dem Nordseeraum über Polen und Südschweden in
Richtung des Baltikums aus. Verbreitet fielen dabei zwischen 3 bis 8 mm, lokal
konnten jedoch auch deutlich höhere Regenmengen registriert werden. Am
intensivsten fielen die Niederschläge in der Region um Oslo aus: Im
schwedischen Ullared als auch in Oslo selbst wurden
24-stündig 26,9 mm, in Aurskog 32,3 mm und bei Asker
39,4 mm gemessen. An der etwas südlich der norwegischen Hauptstadt gelegenen
Messstation Bjornholt waren es gar bis zu 42,8 mm. Im
Baltikum konnten im selben Zeitraum in Riga 12,7 mm, im litauischen Laukuva 17,0 mm und im estnischen Kihnu
18,1 mm registriert werden.
Am
11.10. erstreckte sich der Tiefdruckwirbel ESTHER mit seinen beiden Kernen und
einem Druck von jeweils unter 1010 hPa um 00 UTC von Norddänemark bis nach
Südschweden und war somit trotz einsetzender Abschwächung für den gesamten
Ostseeraum wetterbestimmend geworden. Beide Kerne waren dabei durch eine
Okklusionsfront miteinander verbunden. Eine zweite, jedoch zu diesem Zeitpunkt
lediglich in der Höhe analysierbare Okklusionsfront zog sich vom Kern bei
Skagen (Dänemark) über die Deutsche Bucht, Köln und Paris bis in den Norden der
Normandie und eine dritte vom Kern nahe Stockholm über die Ostsee bis zu ihrem
Okklusionspunkt bei Riga. Von Riga reichte anschließend eine Warmfront über
Wologda (Westrussland) nach Nordosten und ging südlich von Archangelsk in das
Frontensystem des Tiefs DORIS mit Kern über der Barentssee über sowie eine
Kaltfront über Wilna, Warschau und Budapest nach Südwesten, die sich über
Ostitalien mit dem Frontensystem der sich verstärkenden Genuazyklone
verband. Die Kaltfront hatte begonnen sich wellenförmig zu deformieren, wodurch
sie über Weißrussland den Charakter einer Warmfront annahm und im weiteren
Tagesverlauf in jener Region zur Entwicklung eines neuen Bodentiefs beitrug. Im
Einflussbereich des sich allmählich von Dänemark nach Südosten verlagernden
Kerns hielten die teils ergiebigen, sich jedoch zunehmend abschwächenden
Schauer über Nordwestdeutschland weiter an. Sie brachten auf Norderney 8,8 mm,
in Nordholz 15,0 mm und bei Emden 15,7 mm in 24 Stunden, wobei deren
Schwerpunkt in den Vormittagsstunden lag. Auf ihrem Weg nach Osten verloren die
Niederschläge an Intensität. Entlang der Ostseeküste und des Rheins sowie auch
am Alpenrand konnten noch zwischen 3 und 5 mm registriert werden, in den
übrigen Regionen fielen trotz dichter Wolkenfelder zumeist unter einem
Millimeter in 24 Stunden. Demgegenüber waren im Bereich des nördlich von
Stockholm stationär werdenden zweiten Kerns vielerorts über 10 mm binnen 24
Stunden gefallen: Aus Torpup wurden 14,6 mm, aus Fredrika 19,0 mm und aus Torpshammar
bis zu 23,4 mm gemeldet. Auch in seinem Einflussbereich ließen die
Niederschläge allgemein an Intensität nach. Entlang seines nach Nordosten
voranschreitenden Frontensystems waren Finnland zumeist zwischen 1 und 5 mm, am
Flughafen von Mikkeli 6,8 mm, in Torppi
8,1 mm und in Pello bis zu 11,0 mm gefallen. Über dem
Baltikum und Weißrussland wurden in Verbindung mit einem sich dort entlang der
Kaltfront neu bildenden Tiefs im litauischen Dūkštas
9,6 mm, im lettischen Alūksne 11,6 mm und im
estnischen Võru 13,0 mm gemessen, in Weißrussland
waren es 10 mm in Lepel, 7,0 mm in Sluck und 4,0 mm in Minsk. Der Wind spielte nur noch eine
untergeordnete Rolle und hatte weitgehend nachgelassen. Lediglich aus Schweden
wurden noch in den Vormittagsstunden und aus Norddeutschland bis in den frühen
Nachmittag Böen der Stärke 6 bis 7 gemeldet. Für das südliche Mitteleuropa war
in der Zwischenzeit die sich über Sardinien nach Süden verlagernde Genuazyklone beziehungsweise das sich an ihrer Ostflanke
ausbildende Tief GIESELA wetterbestimmend geworden, welche äußerst regenreiche
Luftmassen aus dem Mittelmeerraum über Slowenien-Kroatien und Österreich-Ungarn
nach Norden führte. Gebietswiese waren dabei zwischen 40 und 60 mm und teils
auch über 80 mm in 24 Stunden gefallen. Deutschland erreichten diese jedoch nur
am Rande und brachten im äußersten Süden Bayerns 7,6 mm in Chieming
und 14,0 mm auf der Zugspitze.
Tief
ESTHER war derweil mit ihrem Hauptschwerpunkt annähernd stationär über Schweden
verblieben und befand sich gegen 00 UTC des 12.10. mit einem Druck von
weiterhin knapp 1010 hPa nordöstlich von Stockholm. Seine Okklusionsfront reichte
spiralförmig um den Kern herum und zog sich über Stockholm, Trondheim und Oulo (Finnland) bis nach St. Petersburg, wo sie sich mit
der Warmfront des unbenannten Bodentiefs verband, welches sich entlang eben
jenen Frontensystems tags zuvor hat ausbilden können und in der Zwischenzeit
für das Baltikum sowie Westrussland wetterbestimmend geworden war. Reste des einst
zweiten Kerns Tief ESTHERs waren dagegen unter voranschreitender Auflösung von
Dänemark über die Kieler Bucht nach Mecklenburg-Vorpommern gezogen. Von ihm
erstreckte sich eine nur noch geringfügig wetteraktive Okklusionsfront über
Berlin bis nach Trier. Größere Regenmengen wurden in seinem Einflussbereich
jedoch keine mehr gemeldet, oftmals fielen unter einem Millimeter oder gar nur
vereinzelte Tropfen. Während es in Teilen Mecklenburg-Vorpommerns bereits
gänzlich trocken blieb, waren in Hamburg und Ingolstadt durch einzelne kurze
Schauer jeweils noch 3,3 mm, bei Ulm durch anhaltenden leichten Regen oder
Sprühregen 5,4 mm sowie in Artern 6,7 mm gefallen. Eine Wetterberuhigung
vermochte sich nach Auflösung des Kerns dennoch nicht einstellen. Bereits am
Folgetag kündigten sich im Osten des Landes die regenreichen Ausläufer des über
Ungarn nach Norden ziehenden Tiefs GISELA mit neuen, teils äußerst intensiven
Niederschlägen an. Im Einflussbereich des nördlichen, sich langsam von Schweden
nach Finnland verlagernden und sich im Tagesverlauf ebenfalls zunehmend auflösenden
zweiten Kerns des Tiefs ESTHER hielten die Niederschläge zunächst noch an, doch
verloren auch sie allgemein weiter an Stärke. Am intensivsten gestalteten sie
sich noch entlang des Bottnischen Meerbusens: Der anhaltende, meist leichte
doch lokal auch schauerartig verstärkte Regen brachte in Schweden 24-stündig
auf der Insel Lungön 7,0 mm, am Leuchtturm Skagsudde 9,4 mm und
in Västmarkum
13,2 mm. Auf finnischer Seite waren zur selben Zeit 6,3 mm in Helsinki,
11,2 mm bei Ilomantsi und 15,6 mm in Vaasa gemessen
worden.
Bis
zum 13.10. hatte der einstige Atlantikwirbel ESTHER stark an Dynamik verloren
und sich nahezu vollständig aufgelöst. Mit annähernd unverändertem Kerndruck
und ohne ein analysierbares Frontensystem befand sich sein Zentrum um 00 UTC
vor der Südwestküste Finnlands, unweit von Turku. Bereits in den Morgenstunden schwächte er
sich soweit ab, dass das Tief nachfolgend nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte
als eigenständiger Wirbel analysiert und somit auch nicht mehr auf jener
namentlich verzeichnet werden konnte. Nennenswerte Niederschläge wurden nur
noch vereinzelt registriert: In Finnland wurden aus Mikkeli
1,0 mm, Vaasa 2,2 mm und Tampere 3,5 mm gemeldet. In Ilomantsi
brachten letzte Schauer noch bis zu 7,2 mm und bei Maaninka
bis zu 15,9 mm, in Schweden bleib es dagegen bis auf wenige Ausnahmen
weitgehend trocken. Für Deutschland wurde nachfolgend das von Ungarn nach Polen
ziehende Tief GISELA wetterbestimmend. Entlang seiner Westflanke trafen seine regenreichen
Wolkenfelder am Abend und in der Nacht zum 14.10. zunächst auf Teilen Sachsens
und Südostbrandenburgs. Der einsetzende Dauerregen brachte dabei innerhalb von
12 Stunden in Cottbus 18,3 mm, an der Station Dresden-Klotzsche 25,0 mm und in
Görlitz 25,0 mm mit sich. Die Niederschläge hielten auch am 14.10 weiter an und
führten in Görlitz 24-stündig zusätzliche 17,1 mm, in Cottbus 19,5 mm und in
Dresden 28,8 mm mit sich. Der Regen weitete sich im Tagesverlauf vom Erzgebirge
bis in den Harz aus. Dort wurden von der Messtation an Eckertalsperre 50,0 mm, aus
Harzgerode 62,2 mm und von jener auf dem Brocken gar
bis zu 110,0 mm gemeldet.