Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  EVA

(getauft am 28.02.2004)

 

 

Ein Tiefdrucksystem entstand am 28.Februar zwischen Grönland und Island mit einem Kern­druck von 1000 hPa und wurde noch am selben Tag auf den Namen EVA getauft. Und schon am ersten Tag beeinflusste das Tief das Wetter in Island, die Wetterstation Reykjavik meldete leichten Sprühregen und 3°C. Auf der anderen Seite wurden in Grönland an der Station Ang­magssalik schon Plusgerade gemessen, was ungewöhnlich warm für diese Breiten und Jahre­zeit ist.

Am 29.Februar lag das Zentrum der Zyklone schon über Jan Mayen, einer kleinen Insel­gruppe im Nordatlantik östlich von Island und der Kerndruck vertiefte sich auf 990 hPa. Dort wurde während des gesamten Tages ein Windmittel von ca. 40 km/h gemessen, woran man das vorbeiziehende Tiefdrucksystem deutlich erkennen kann. Tief EVA beeinflusste jedoch auch das Wetter in Skandinavien und so wurden in Trondheim und Bergen über 10 Liter Re­gen bzw. Schneefall registriert.

Die Zyklone schwächte sich jedoch wieder ab und der Druck im Inneren des Wirbels stieg wieder auf über 998 hPa an, das Zentrum befand sich zu die­sem Zeitpunkt über Finnland. In Norddeutschland gab es am 1.März leichten Schneefall und Sprühregen, da die Warmfront des Tiefs die Region überquerte. Die dazugehörige Kaltfront erstreckte sich bis nach Island, wo schon das Wellentief FABIENNE auf fast ähnlicher Bahn heranzog.

Am folgenden Tag zog EVA unter weiterer Abschwächung in östliche Richtung und erreichte so Nordrussland. Dabei wurde es von den umliegenden Tiefdruckgebieten DOROTHEE, das weiter östlich über Moskau lag, und FABIENNE, das vom Westen folgte, bedrängt. Zwischen Hoch GEBHARD mit Zentrum über Südengland und dem Tiefdruckblock FABIENNE-EVA floss am 2.März recht milde subpolare Meeresluft über die Nordsee und Südskandinavien nach Deutschland, wobei die tiefsten Temperaturen in Nord­deutschland unter der dichten Wolkendecke über dem Gefrierpunkt lagen. In Süddeutschland gab es fast überall noch Frost mit Tiefstwerten in Alpennähe mit unter –10°C. EVA beein­flusste am 2.März nur noch das Wetter über Skandinavien und sorgte in Helsinki und St. Petersburg für Schneefall.

Am 3.März wurde EVA von dem folgenden Tief FABIENNE eingeholt und aufgelöst, so dass sie von der Wetterkarte verschwand.

 

Geschrieben am 20.03.2004 von Robert Scholz

Wetterkarte: 29.02. oder 01.03.2004

Pate: Horst Weidt