Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet Frank
(getauft am
17.01.2011)
An einem langgestreckten Frontensystem über dem
Westatlantik bildete sich durch eine Wellenstörung ein flaches Tiefdruckgebiet,
das am 17.01.2011 mit seinem Zentrum nordwestlich von Irland auf den Namen
FRANK getauft wurde. Der Kerndruck lag bei etwa 1015 hPa. Seine Front war schon
teilweise okkludiert, d.h. sie verband die Eigenschaften von Warm- und
Kaltfront. Noch über dem Atlantik spaltete sich die Okklusion in eine
Warmfront, die südwestlich von England lag und eine Kaltfront, die die
spanische und portugiesische Küste erreichte. In Nordspanien und Portugal
brachte diese vereinzelt geringen Regen. Im Laufe des Tages zog der Wirbel über
England hinweg. Dabei ging dort die Temperatur etwas zurück. Während am Morgen
die Tiefsttemperatur in London noch bei 8°C lag, erreichte sie am folgenden
Morgen nur noch 4°C. Außerdem gab es teils starke Niederschläge in Form von
Regen oder Sprühregen. So fielen in London innerhalb von 24 Stunden 23 mm, in Shoreham
28 mm und in Benson sogar 30 mm. Nördlich von Benson waren die
Niederschlagsmengen geringer. Entlang
des Ärmelkanals frischte der Wind auf und es gab vereinzelt stürmischen Wind
bei Windgeschwindigkeiten bis 19 m/s in De Kooy (Niederlande)
Am 18.01. hatte sich die Zyklone über den Ärmelkanal
hinweg mit seinem Zentrum nach Belgien verlagert und auf einen Kerndruck von
ca. 1020 hPa abgeschwächt. Ihre Warmfront überquerte Zentraldeutschland von Süd
nach Nord, die Kaltfront reichte von Belgien, Frankreich über Spanien und
Portugal bis über den Atlantik. Vor allem in den Benelux-Ländern und in
Westdeutschland kam es zu schwachen Niederschlägen in Form von Regen, aber auch
Schnee. Ausnahme bildete Lüdenscheid (Nordrhein-Westfalen), dort lag die
Niederschlagshöhe innerhalb von 24 Stunden bei 15 mm. Ebenso wie in England ging
auch auf dem Europäischen Festland die Temperatur unter Einwirkung des Tiefs FRANK
um durchschnittlich 4°C zurück, in Amsterdam lag die Tiefsttemperatur am Vortag
noch bei 7,9°C, nun wurden sogar nur 0,5°C erreicht.
Am 19.01. lag das Tief mit einem Kerndruck von ca.
1023 hPa über Ostdeutschland. Es hatte sich also weiter abgeschwächt und besaß keine
geschlossenen Isobaren mehr. Die Okklusion reichte bis in den Süden
Baden-Württembergs, die Warmfront lag über Westpolen und die Kaltfront erstreckte
sich von Österreich über die Alpen bis nach Nordspanien. In Ostdeutschland kam
es zu teils stärkerem Regen, auf Breite des Erzgebirges ging der Regen in
Schnee über, wobei die Intensitäten teils stark waren. Die größte
Niederschlagsmenge gab es mit 8 mm in Wittenberg. Aber auch im Süden
Deutschlands gab es Regenfälle, ihre Intensitäten waren jedoch meist nur
gering.
Im Laufe des Tages füllte sich FRANK immer mehr auf,
so dass es sich am folgenden Tag, dem 20.01.2011, komplett aufgelöst hatte und auf
der Berliner Wetterkarte nicht mehr analysiert werden konnte.
Geschrieben am 27.01.2011
von Diana Schmiedel
Wetterkarte: 18.01.2011
Pate: Marina Semenova