Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet FRANK
(getauft am
22.07.2005)
Am 21.07. bildete sich über dem
Nordatlantik ein neues Tief, welches am 22.07. auf den Namen FRANK getauft
wurde. Es zog rasch in Richtung Osten und erreichte schon am nächsten Tag die
Britischen Inseln. Dort fielen durch Hebung feuchtwarmer Luft teilweise
ergiebige Regenmengen, z.B. in Brest 20 Liter, in Plymouth (Wales) 30 Liter und
in Cork (Irland) sogar 51 Liter pro Quadratmeter.
Zwar blieb das Zentrum von FRANK im
Laufe des 24.07. über den Britischen Inseln liegen, doch überquerten die Warm-
und Kaltfront Deutschland und brachten beispielsweise im Südwesten (Karlsruhe
15 l/m², Mühlacker 24 l/m²) größere Niederschlagsmengen.
Am nächsten Tag führte FRANK auf
seiner Rückseite erwärmte subpolare Meeresluft heran, so dass die
Tageshöchsttemperaturen im Norden Deutschlands verbreitet über 25°C stiegen. Da
diese Luftmasse aber sehr feucht war, kam es zu zahlreichen Schauern und
Gewittern, die im Berliner Raum teilweise mehr als 20 Liter Regen pro
Quadratmeter brachten. Im Süden Deutschlands fielen aus einem ausgedehnten
Regengebiet sogar bis zu 50 l/m².
Am 26.07. lag das Zentrum von FRANK
über Südschweden und brachte dem Norden Deutschlands durch die eingeflossene
Kaltluft in der Höhe wieder zahlreiche kräftige Schauer, z.B. kamen in
Angermünde knapp 20 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen.
In den folgenden Tagen verlagerte
sich FRANK nur langsam in nordöstliche Richtung und blieb danach noch fast eine
ganze Woche stationär über der Barentssee liegen, bevor er sich am 04.08.
auflöste und damit zum letzten Mal auf der Berliner Wetterkarte auftauchte. Mit
einer Lebensdauer von 15 Tagen seit seiner Entstehung lag FRANK deutlich über
dem Durchschnitt von 4-5 Tagen.
Geschrieben am 07.09.2005 von Matthias Treinzen
Wetterkarte: 25.07.2005
Pate: Frank Bohrmann