Lebensgeschichte
(getauft am 09.01.2004)
Am
08.01. entwickelte sich über Neufundland ein Tiefdruckgebiet, welches am 09.01.
auf den Namen FRANZI getauft wurde. Zu diesem Zeitpunkt okkludierte FRANZI
bereits, d.h. die Kaltfront hatte die Warmfront bereits eingeholt.
In
der Nacht zum 10.01. lag das Tief über dem Nordatlantik und hatte im Zentrum
einen Kerndruck von unter 985hPa. Dabei wurden von den Windmessgeräten auf
Schiffen, die sich zu diesem Zeitpunkt dort befanden, mittlere Windgeschwindigkeiten
bis 50kn registriert, was knapp 100km/h entspricht. Am Tage zog FRANZI über
Irland und die Britischen Inseln hinweg und brachte dabei Regen und verbreitet
mittlere Windgeschwindigkeiten von 50km/h. In Glasgow fielen 14 Liter pro Quadratmeter
innerhalb von 24 Stunden.
Im Laufe des 11.01. überquerte die zum großen Teil schon okkludierte Front von FRANZI Deutschland und brachte auch hier Regen und Sturmböen, die teilweise sogar orkanartig waren. Die größten Niederschlagsmengen innerhalb von 24 Stunden fielen im Schwarzwald mit bis zu 50 l/m², auf dem Brocken wurden 31 l/m² und in Berlin immerhin noch 13 l/m² gemessen. In der milden Meeresluft stiegen die Tagestemperaturen in Baden-Württemberg vereinzelt über 13°C und sanken in der Nacht teilweise nicht unter 7°C.
Am
12.01. befand sich das Zentrum von Tief FRANZI westlich von Norwegen und
erreichte mit knapp unter 965hPa den tiefsten Kerndruck. Die Okklusionsfront
erstreckte sich von Skandinavien über Polen bis nach Norditalien. Über
Deutschland herrschte zu dieser Zeit zwischen Schleswig-Holstein und Bayern ein
Luftdruckunterschied am Boden von 20hPa, wobei es wieder stürmischen Wind mit
orkanartigen Böen gab.
Das
Zentrum von FRANZI verlagerte sich in den folgenden Tagen unter langsamer
Abschwächung nur noch wenig. Währenddessen zogen über Deutschland schon die
nächsten beiden Sturmtiefs GERDA und HANNE hinweg.
Am
15.01. tauchte Tief FRANZI letztmalig auf der Berliner Wetterkarte auf.
Geschrieben am 11.02.2004 von Matthias Treinzen
Wetterkarte: 12.01.2004
Pate: Thomas Körfgen