Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
FRITZ
(getauft
am 7.11.2009)
Am 07.11.09 wurde das über dem Mittelmeer
entstandene Tiefdruckgebiet auf den Namen FRITZ getauft. Es bildete sich
aufgrund der Luftmassengrenze von warmer, feuchter Subtropikluft über dem Mittelmeer
und kalter Subpolarluft über Frankreich.
Das Tief zog nach Nordosten, wobei sich
über den Alpen ein Teil abspaltete und als FRITZ II weiter nordöstlich zog.
FRITZ I hingegen blieb recht stationär über Korsika und Sardinien und sorgte
dort am 08.11.09 für Schauer und örtliche Gewitter, wobei Niederschlagsmengen
bis 22 mm auftraten.
FRITZ II verlagerte sich im Tagesverlauf
des 09.11.09 von Ungarn über Polen bis nach Norddeutschland. Dabei kam es zu
anhaltenden Regenfällen, die besonders im Rheinland mit stellenweise über 20 mm
sehr ergiebig waren. So fielen innerhalb von 24h bis zum Morgen des 10.11.09
beispielsweise in Bendorf oberhalb des Rheins 24 mm und in Bad Marienberg 23mm.
Selbst in Bonn wurden noch 20mm Regen registriert, wohingegen in Neuruppin, was
genau in der Zugbahn des Tiefs lag, nur 11mm gemessen wurden. Das lag daran,
dass sich das Regengebiet vorderseitig von dem Tiefzentrum entfernte.
Der ursprüngliche Hauptwirbel FRITZ I blieb
auch am 09.11.09 stationär über dem Mittelmeer und brachte erneut zum Teil
kräftige Schauer und Gewitter, beispielsweise fielen in Neapel 60 mm Regen
innerhalb von 24 Stunden.
Am 10.11.09 verlagerte sich FRITZ I vom
zentralen Mittelmeer aus nach Ungarn. Die Hebungsprozesse führten dort zu
ergiebigem und länger anhaltenden Regen, so dass beispielsweise in Paks 32 mm
und in Bekescsaba 40 mm innerhalb von 24 Stunden
fielen. Aufgrund der Kaltfront, die sich bis nach Griechenland und der
westlichen Türkei erstreckte, kam es dort zu stärkeren Schauern und Gewittern. Alexandroupoli im Osten Griechenlands z.B. meldete eine
12-stündige Menge von 31 mm, und in Izmir fielen in der Nacht zum 11.11.09 43
mm. FRITZ II hingegen zog etwas nordwestwärts nach
Schleswig-Holstein. Dabei kam es in der Nordwesthälfte Deutschlands zu
stärkerer Hebung und somit zu anhaltenden Regenfällen. Örtlich kamen
Niederschlagsmengen über 20 mm zusammen, beispielsweise in Lingen im
südwestlichen Niedersachsen mit 22 mm.
Während FRITZ II am 11.11.09 langsam
Richtung Nordsee zog, hielten die Hebungsvorgänge in Nordwestdeutschland weiter
an, so dass vor allem in Niedersachsen tagsüber nochmals 3 bis 5 mm Regen
fielen. Im weiteren Verlauf wurde FRITZ II in die Zirkulation des Atlantiktiefs
GERHARD aufgenommen und verschwand am 12.11.09 von unserer Wetterkarte.
Über dem südlichen Finnland hatte sich
jedoch aufgrund eines intensiven Höhenwirbels ein Bodentief an dem
Frontensystem, das zu FRITZ II gehörte, gebildet und erhielt somit die
Bezeichnung FRITZ III. In seinem Bereich kam es zu anhaltenden Schneefällen, so
kam es in Finnland und dem Nordwesten Russlands zu einer Schneedecke von 20 cm
Höhe.
FRITZ I zog nordwärts nach Polen und brachte
erneut ergiebige Regenfälle, z.B. fielen in Warschau 14 mm innerhalb von 24
Stunden. In den nächsten beiden Tagen zog FRITZ I ostwärts bis nach Russland. Er
schwächte sich dabei ab, so dass keine nennenswerten Niederschläge mehr fielen.
Gleichzeitig lenkte er milde Luft nach Osteuropa, so stieg die Temperatur auf
der Krim am 12.11.09 bis auf 17°C. Auch in der Ukraine wurden vereinzelt bis zu
13°C registriert.
FRITZ III im Norden Europas hingegen sorgte
weiterhin für Schnee und Dauerfrost. Er zog weiter nach Nordosten zur
Barentssee und füllte sich dabei allmählich auf.
Am 14.11.09 hatten sich die beiden Tiefdruckgebiete
soweit abgeschwächt, das sie von unserer Wetterkarte verschwanden.
Geschrieben am 12.01.2010 von Claudia Wersing
Wetterkartenausschnitt: 09.11.09
Pate: Fritz Teppich