Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
GABI
(getauft
am 04.03.2008)
Vor der Südküste Grönlands wurde am 04.03.
ein Tief auf den Namen GABI getauft, das schon Tage zuvor über dem
nordamerikanischen Kontinent entstanden und auf dem Weg Richtung Europa war. Es
befand sich am Folgetag mit einem Kerndruck von etwa 990 hPa
direkt über Island und brachte dort bei Temperaturen von 3 bis 6°C zunächst
verbreitet Regen, später nach dem Durchzug des Kerns mit Winddrehung auf
nördliche Richtungen auch wieder Schnee.
Am 06.03. hatte sich Tief GABI bereits bis
vor die norwegische Küste verlagert und dabei auf einen Kerndruck von etwa 970 hPa intensiviert. Es führte mit einer westlichen Strömung
leicht erwärmte Meeresluft polaren Ursprungs vom Atlantik nach Mittel- und Westeuropa
und verdrängte damit die zuvor eingeflossene Kaltluft, die auch in einigen
Teilen Deutschlands für winterliche Verhältnisse gesorgt hatte. So stiegen die
Temperaturen in Norddeutschland verbreitet auf 7 bis 9°C an, die Nacht zum
07.03. blieb frostfrei. Mit dem Durchzug der Warmfront von Tief GABI kam es vor
allem in Norddeutschland etwa bis zum Mittelgebirgsraum zu leichten
Regenfällen, größere Mengen von 3 bis 5 l/m² wurden aber nur im Bereich von
Nord- und Ostsee gemessen. An der Station Berlin-Dahlem konnten 0,4 l/m²
registriert werden.
Am Freitag, den 07.03. war das
Tiefdruckgebiet GABI bereits über Finnland angekommen. Das Ende der Warmfront
reichte zwar noch bis nach Deutschland hinein, das nachfolgende Tief HELGA
übernahm jedoch nun zunehmend die Regie. Tief GABI verlagerte sich unter
allmählicher Abschwächung weiter nach Russland und brachte dort am 08.03. trotz
einer leichten Erwärmung verbreitet leichte Schneefälle. Mit einem Kerndruck
von etwas unter 1000 hPa konnte es am 09.03. leicht
östlich des Urals letztmalig auf den europäischen Wetterkarten analysiert
werden.
Geschrieben am 15.03.2008 von Steffen Dietz
Wetterkarte: 06.03.2008
Pate: Florian Wöst