Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  GERNOT

(getauft am 01.03.2007)

 

Am 1. März bildete sich in einer Tiefdruckzone auf ungefähr 45° nördlicher Breite im Schlepptau des Tiefdruckgebietes FREDY ein eigenes Tiefdruckgebiet, das auf den Namen GERNOT getauft wurde. Es lag bei ungefähr 30° westlicher Länge, diese Position ist nördlich der Inselgruppe der Azoren.

Ein wirkliches Zentrum war zunächst nicht zu erkennen und der Druck betrug etwa 1000 bis 1005 hPa. Am 2. 3. hatte das Tief GERNOT seine Position nur wenig geändert, wohingegen es bis zum 3. 3. an Geschwindigkeit zulegte und um 1 Uhr MEZ (Mitteleuropäischer Sommerzeit) etwa über London lag, um 13 Uhr MEZ am 3. 3. sogar schon über Nordwestdeutschland an der Grenze zu den Niederlanden. Der Kerndruck betrug um 1 Uhr ungefähr 990 hPa. Im Erzgebirge fielen von 19 Uhr MEZ am 3. 3. bis 7 Uhr MEZ am 4. 3. teilweise 10 bis 12 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Okklusionsfront des Tiefdruckgebietes GERNOT lag um 13 Uhr MEZ am 3. 3. über dem nördlichen Österreich (Salzburg und Linz) und zog sich über die Tschechische Republik und über Deutschland (Dresden, Leipzig, Emsland) bis zum Tiefdruckzentrum an der niederländisch-deutschen Grenze. Hinter der Kaltfront wurde in der Schweiz zum Teil starker Regen gemeldet.

In weiten Teilen Mitteleuropas war es windig, zum Teil bis Windstärke 6 und 7, auf Bergen gab es auch stürmischen Wind oder Sturm. Im Osten Bayerns wurde sogar ein Gewitter gemeldet. Zwischen Brüssel mit einem Druck von ungefähr 1006 hPa und dem Kern des Tiefdruckgebietes GERNOT über dem Emsland mit einem Druck von ungefähr 996 hPa gab es einen starken Druckunterschied von 10 hPa, der diesen Wind verursachte.

Am 4. 3. befand sich das Tiefdruckgebiet GERNOT mit seinem Kern in der Gegend der Karpaten. Ein eindeutiger Kern war nicht auszumachen. In Belgrad wurden bis zum 4. 3., 7 Uhr MEZ 20 Liter Regen registriert, im nahe gelegenen Karlovac sogar 28 Liter in 12 Stunden. Am 5. 3. war ein eindeutiges Zentrum des Tiefdruckgebietes GERNOT über dem Schwarzen Meer vor der osttürkischen Küste zu erkennen. Der Kerndruck betrug ungefähr 1010 hPa. Das Tiefdruckgebiet GERNOT brachte in der Türkei mit seiner Okklusionsfront zum Teil recht beachtlichen Regen. Am 6. 3. war war das Tiefdruckgebiet GERNOT zusammen mit einer Zone mit tiefem Luftdruck weiter östlich zusammengeschlossen und war nicht mehr als einzelnes Tiefdruckgebiet auf der Berliner Wetterkarte zu erkennen.

 


Geschrieben am 24.04.2007 von Heiko Wiese

Wetterkarte: 03.03.2007

Pate: Peter Hannewald