(getauft
am 16.12.2003)
Bereits
in der Wetterkarte vom 15.Dezember 2003 waren vor der Ostküste Grönlands zwei
Tiefdrucksysteme verzeichnet, die sich innerhalb des folgenden Tages unter
Intensivierung südwärts bewegten. Das sich weiter nach Süden verlagerte und stärker ausgeprägte Tief wurde später
auf den Namen HANFRIED getauft, das zweite Tief entwickelte sich quasi als
Teiltief an der Warmfront von Tief HANFRIED und erhielt am 16. Dezember 2003
den Namen GILLES.
Bis
zum 17. Dezember 2003 hatte es sich auf einen Kerndruck von 990 hPa vertieft
und war mit recht hoher Geschwindigkeit bis vor die norwegische Küste gezogen.
Im Laufe des nächsten Tages bewegte es sich weiter ostwärts über die Ostsee und
das Baltikum hinweg bis nach Russland. Sein Zentrum befand sich etwa über St.
Petersburg. GILLES brachte örtlich Schneefall oder Schneeschauer. Hinter seiner
Kaltfront sank die Temperatur vielerorts in Skandinavien auf –25°C bis –30°C.
Noch
immer an die Warmfront des wesentlich stärker ausgeprägten Tiefs HANFRIED
gekoppelt, zog GILLES rasch weiter südostwärts und war bis zum 19.Dezember 2003
bis zum Don vorangekommen. Im Radarbild vom 19.Dezember 2003 erkannte man
seinen Frontenzug gut anhand der zugehörigen Wolkenformationen. GILLES zog
weiter bis über das Schwarze Meer, wobei in seinem Einzugsbereich verbreitet
Nebel auftrat, gelangte dabei immer stärker unter den Einfluss des weite Teile
des Mittelmeerraums überspannenden Hochdruckgebietes DORIS und wurde dabei soweit
abgeschwächt, dass es in der Wetterkarte vom 21. Dezember 2003 nicht mehr
verzeichnet war.
Wetterkarte: 19.12.2003
Pate: Klaus Möller