Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
GISELA
(getauft
am 15.08.2008)
Im Verlauf des 14.08. erschien an der
Ostküste Nordamerikas ein Wellentief, welches bereits in der Prognosekarte des
15.08. auf den Namen GISELA getauft wurde. GISELA zog langsam über den Atlantik
gen Osten und lag am 17.08. südlich von Island auf der geographischen Breite
Irlands. Es hatte sich bereits auf einen Kerndruck von 975 hPa verstärkt und
begann zu okkludieren.
Im Laufe des Tages zog GISELA nur
geringfügig weiter nach Osten und okkludierte vollständig. Die Okklusion
erstreckte sich am 18.08. in einem Bogen von der Westküste Irlands über
Großbritannien und Nordspanien. Ihr vorgelagert erstreckte sich eine weitere
Okklusion von Nordschottland nach Westdeutschland. Die Okklusion nahm im Laufe
des Tages einen Kaltfrontcharakter an, sodass auf ihrer Vorderseite Warmluft
nach Norden geführt wurde und in Süddeutschland Höchsttemperaturen von
25°C-28°C, in Karlsruhe sogar 31°C auftraten. In Norddeutschland regnete es
gelegentlich und die Temperaturen stiegen nur auf Werte um 20°C.
Das Zentrum des Sturmtiefs GISELA setzte
seinen Weg nach Osten fort, schwächte sich aber über den Britischen Inseln
leicht ab. In der Nacht zum 19.08. lag das Zentrum des Wirbels über
Großbritanien, die Okklusion erstreckte sich über die Nordsee, Dänemark und zog
sich von Nordosten nach Südwesten über Deutschland, kam aber kaum noch nach
Osten voran. Am Tage bildete sich an der Front ein intensives Regenband,
welches im Westen Deutschlands bis zu 12 mm Niederschlag innerhalb von 3
Stunden brachte. Über Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen bildeten sich
Gewitter, die zum Teil starke Niederschläge mit sich brachten. Wieder wurden
Höchsttemperaturen von bis zu 28°C in Bayern, aber nur Werte um 17°C im Norden
Deutschlands erreicht. Im Verlauf des 19.08. zog das Zentrum des
Tiefsdruckgebiets GISELA langsam nach Nordosten und lag am 20.08. an der
Südspitze Norwegens. Deutschland befand sich nun auf der Rückseite des Wirbels
und wurde von warmer, labil geschichteter Meeresluft beeinflusst, in der sich
einige Schauer bildeten.
GISELA zog weiter nach Nordosten und lag in
der Nacht zum 21.08. mit dem Zentrum im Raum Oslo. In Südnorwegen und
Südschweden wurden bereits um 06 UTC bis zu 50 mm (Österdal) Niederschlag
verzeichnet. Die zu GISELA gehörende Kaltfront erstreckte sich nun in einem
Bogen über Schweden und Südfinnland bis nach Weißrussland, wo es zum Teil zu
starken Schauern und Gewittern kam. Auch in Deutschland wurden in der
einfließenden Kaltluft noch heftige Schauer gemeldet. Das Tiefdruckgebiet
GISELA setzte seinen Weg nach Nordosten fort und lag am 23.08. am Rande der
Mitteleuropäischen Wetterkarten im Bereich Nordrusslands. Die Fronten waren nur
noch sehr schwach wetterwirksam und der Kerndruck war bereits auf 1000 hPa
angestiegen. Im Laufe des Tages okkludierte GISELA vollständig, hatte aber kaum
noch Einfluss auf das Wettergeschehen, bevor der Tiefdruckwirbel am 26.8. von
den Wetterkarten verschwand.
Geschrieben am 01.02.2009 von Katrin Krüger
Wetterkate: 18.08.2008
Pate Gisela Weißig