Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  GOAR

(getauft am 11.05.2005)

 

 

 

Das Tiefdruckgebiet GOAR entstand aus einer Wellenbewegung an einer Luftmassengrenze, die am Morgen des 11.05. noch über dem Schwarzen Meer lag, sich aber im Laufe des Tages nach Norden verlagerte und am Abend schon über Weißrussland ankam.

Da sich diese Bewegung den Vorhersagekarten zufolge über Polen nach Westen wenden sollte, wurde das entstandene Tief auf den Namen GOAR getauft. Am Morgen lag das Zentrum von GOAR noch im Raum Minsk, wo innerhalb von 24 Stunden 20 Liter pro Quadratmeter gefallen waren. Am 13.05.2005 hatte sich GOAR weiter verstärkt, aber leider nicht wie gedacht weiter nach Westen ausgedehnt. Die Wolkenfelder beeinflussten noch große Teile Polens, Deutschland an sich wurde nur geschrammt. Zum Mittagstermin war GOAR auf der Regionalkarte auf Seite eins der Berliner Wetterkarte in der oberen rechten Ecke zu sehen.

Die großen Niederschlagsmengen im Warmfrontbereich von GOAR hielten noch bis zum 14.05.2005 weiter an, so fielen in Lettland und Estland verbreitet noch mehr als 20 Liter pro m². Erst an den folgenden Tagen reduzierte sich mit dem zunehmenden Alterungsprozess die Niederschlagsmenge immer weiter und ca. 2 Tage vor der Auflösung von GOAR fiel kein nennenswerter Niederschlag mehr aus der restlichen Front.

Die im Warmsektor eingeschlossene subtropische Luftmasse war bis etwa 65° nördlicher Breite voran gekommen und sorgte z.B. Senkursk ca. 300 km südlich von Achangeslk für einen Sommertag mit mehr als 25°C. Währenddessen wurden in Achangelsk selbst nur 9,8°C als Maximum erreicht.

Am nächsten Tag zog GOAR unter weiterer Abschwächung zur Barentsee  und am 16.05. weiter nach Nowaja Semlja, wo er sich im Laufe des 17.05. endgültig auflöste.  

 


Geschrieben am 31.05.2005 von Ingmar Behrendt

Wetterkarte: 13.05.2005

Pate: Angelika Zwerenz