Am
6.März entwickelte sich vor der amerikanischen Ostküste ein Tiefdruckwirbel,
welcher sich in der Folgezeit intensivierte und zusätzlich rasch in Richtung
Europa verlagerte. Am 9.3. erreichte er mit einem analysierten Luftdruck von
unter 940 hPa im Zentrum über dem Nordatlantik sogar Orkanstärke.
Mittlerweile
südlich von Island liegend, wurde dieses mächtige Tief am 10.3. in der Berliner
Wetterkarte auf den Namen GORDIAN getauft. Zu diesem Zeitpunkt hatte GORDIAN
eine ungewöhnlich große Ost-West-Ausdehnung von einigen Tausend Kilometern, so
dass fast der gesamte Nordatlantik von Neufundland bis nach Skandinavien sich
unter dem Einfluss dieses Tiefs befand.
Das
sich am 11.März über dem Atlantik verstärkende Hochdruckgebiet LILIANA sorgte
im weiteren Verlauf dafür, das GORDIAN sich abschwächte und ferner weiter nach
Osten verdrängt wurde. So lag GORDIAN mit seinem Zentrum am 11.März schon über
den Shetland Inseln und brachte vor allem in Schottland und auf den Faröer
Inseln noch einmal orkanartige Böen hervor.
Am
12.3. verlor das Tief nun endgültig seinen einstigen Orkancharakter und zog
unter stetiger Abschwächung bis nach Ostskandinavien und sorgte zumindest noch
für leichte Schneefälle. Am 13.3. wurde GORDIAN letztmalig auf der Berliner
Wetterkarte analysiert mit seinem Zentrum über Litauen. Auch hier wurden noch
einmal leichte Schneefälle in den baltischen Staaten gemeldet.
Geschrieben am 25.03. 2003
von Marcus Boljahn