Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  GUNTER

(getauft am 29.09.2007)

 

 

 

Am 29.09.2007 wurde ein über dem Atlantik gelegenes Tiefdruckgebiet, das sich tags zuvor schon weiter westlich andeutete, auf den Namen GUNTER getauft. Bis zum Folgetag verlagerte sich Tief GUNTER geringfügig nach Osten und nahm weiter an Intensität zu, es wies einen minimalen Kerndruck von 990hPa auf.

Am 01.10. lag Tief GUNTER etwas abgeschwächt nahezu stationär vor der portugiesischen Küste. Von dem Frontensystem löste sich am 03.10. über Nordfrankreich eine schwache Warmfrontwelle ab, die in der darauf folgenden Nacht und tags darauf in den westlichen und zentralen Teilen Deutschlands teilweise anhaltenden ergiebigen Regen brachte. Auf der Ostseite des Tiefdrucksystems GUNTER-INGO hielt der Zustrom der sehr warmen Luft subtropischen Ursprungs nach Frankreich an, wobei tags zuvor im Süden die Temperatur verbreitet auf über 25°C anstieg, in Dax nördlich von Biarritz wurden sogar 29°C erreicht. Deutlich kühler war es dagegen in der Provinz Languedoc-Roussillon mit Höchstwerten knapp unter 20°C, da dorthin vom Golf von Lyon kühlere Meeresluft gelangte. Die Wassertemperatur betrug dort im Küstengebiet nur 17°C, weiter nach Südosten im Gebiet zwischen den Balearen und Korsika lag sie etwa zwischen 21 und 22°C.

Bis zum 05.10. verlor Tief GUNTER weiter an Intensität, verlagerte sich nur sehr geringfügig und war wieder vor der Küste Portugals anzutreffen. Das Bodentief war zwar am Folgetag nur schwach ausgeprägt, doch entscheidend für seine Wetterwirksamkeit war der zugehörige Höhenwirbel (500-hPa-Karte), der langsam ostwärts ziehend über dem noch warmen Mittelmeer für große Labilität sorgte und insbesondere in den Nachtstunden (06./07.10.) kräftige Gewitter entstehen ließ. Es waren die zentralen Teile Italiens betroffen, wo an mehreren Stellen mehr als 20 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fielen. Die höchste 12-stündige Menge gab es in Pescara an der Adria mit 61 Liter pro Quadratmeter.

Das hoch reichende Tiefdrucksystem GUNTER verlagerte sich bis zum 08.10. nur geringfügig weiter nach Osten, etwa bis Sizilien. An den Küstenstationen an der südlichen Adria wurde verbreitet Niederschlag gemessen, aber selten mehr als 15 mm. Eine Ausnahme bildete die tunesische Station in BEJA, wo in den frühen Morgenstunden des 08.10.2007 eine Regenhöhe von 15.4 mm gemeldet wurde. Im weiteren Verlauf schwächte es sich ab. Am 09.10. war Tief GUNTER über dem zentralen Mittelmeer, einen Tag später über Griechenland anzutreffen und verschwand am 11.10.2007 von der Berliner Wetterkarte.

 


Geschrieben am 14.11.2007 von Jasmin Krummel

Pate: anonym