Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  GUNTHER

(getauft am 21.10.2005)

 

 

 

Das Tief GUNTHER entstand am 21.10.2005 mit einem Kerndruck von rund 1000hPa über dem mittleren Nordatlantik und gehörte zu einer so genannten „Zyklonen-Familie“, welche sich über Europa bis zum Nordatlantik erstreckte. Auf dem Satellitenbild vom 21.10. ist GUNTHER sehr gut an dem ausgedehnten breiten Wolkenband über dem Nordatlantik zu erkennen.

Zwischen diesen Tiefdruckgebieten und dem Hoch über Russland gelangte sehr milde Luft nach Deutschland. Bereits am Tag zuvor gab es an der Ostsee ein Maximum von 14,4°C, im Norddeutschen Tiefland bis 18°C, am Oberrhein in Freiburg 20,5°C und in Lahr 20,7°C. Nicht so weit nördlich hielten sich Hochnebelfelder, so dass z.B. in Karlsruhe nur ein Maximum von 13,6°C erreicht wurde.

In den nächsten Tagen verlagerte sich die „Zyklonen-Familie“ weiter Richtung Nordosten. Tief GUNTHER zog über Dänemark und Skandinavien bis nach Sibirien. Dabei setzte sich weiterhin sehr milde Luft in Mitteleuropa durch. So wurde es am Oberrhein am wärmsten mit 21,1°C in Freiburg und 20,9°C in Karlsruhe. Noch wärmer wurde es in Colmar mit 22,6°C. In Südfrankreich erreichten die Maxima 25°C, am wärmsten wurde es mit 25,2°C in Albi. Durch die Verlagerung der „Zyklonen-Familie“ wurde die sehr milde Meeresluft in den nächsten Tagen von den nachfolgenden Tiefdruckgebieten weitgehend verdrängt. So erreichten die Temperaturen im Norden nur noch 10°C, wobei sie in den Tagen zuvor allgemein zwischen 12 °C und 18°C lagen. Nur am Oberrheingraben stiegen die Temperaturen weiterhin auf mehr als 18°C.

Tief GUNTHER blieb auch in den nächsten Tagen stationär über Sibirien und verlagerte sich kaum, der Kerndruck schwankte zwischen 990 hPa und 1000 hPa. Am 28.10.2005 konnte GUNTHER letztmalig in der Berliner Wetterkarte analysiert werden.

 


Geschrieben am 25.11.2005 von Andrea Schöne

Wetterkarte: 21.10.2005

Pate: Rolf Gunther Schuenzel