Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet HEIDRUN
(getauft
am 21.12.2004)
Tief
HEIDRUN entstand am 22.12.04 östlich von Neufundland mit einem Kerndruck von
990 hPa.
Sie
zog Richtung Osten weiter und lag bereits am 23.12 nördlich von Großbritannien,
zu diesem Zeitpunkt betrug der Kerndruck des Tiefdruckgebietes nur noch 975
hPa. HEIDRUN wanderte mit der starken Höhenströmung rasch über Skandinavien
hinweg zum Bottnischen Meerbusen und der Kerndruck sank nochmals um 5 hPa.
Ihre
Fronten überquerten gleichzeitig ganz Deutschland, wobei sich die milde
Meeresluft (erwärmte subpolare Meeresluft = mPs) bis nach Polen durchsetzte. Im
Laufe des Tages stieg die Temperatur daher auch im nordöstlichen Deutschland
fortlaufend an und der Höchstwert des Tages wurde beispielsweise in Berlin –
Dahlem erst am späten Abend mit 8,6 °C erreicht. Im Westen und Nordwesten
traten Maxima von 10 bis 11 °C auf. Dadurch ging auch die Temperatur in der
Nacht zum 24.12 während des anhaltenden Zustroms der milden Luft nur
unwesentlich zurück und unterschritt im Norddeutschen Tiefland nirgends die 5
°C – Marke. Verbreitet regnete es auch, und in den Gebirgen setzte allgemein
Tauwetter ein. Über der Nordsee bildete sich an der Kaltfront von HEIDRUN das
kleine Randtief ILSE, was hauptsächlich über dem Norden Deutschlands kräftige
Schauern verursachte.
Auch
am 25.12 stand der nördliche und mittlere Teil Europas weiterhin unter
Tiefdruckeinfluss. Dort schlossen sich die Tiefdruckgebiete GERTA, HEIDRUN,
ILSE und JONA zu einem umfangreichen Tiefdrucksystem zusammen, an dessen
Südseite milde Luft recht weit nach Osteuropa geführt wurde. Ab dem 26.12. war
Tief HEIDRUN nicht mehr in der Berliner Wetterkarte analysiert.
Geschrieben am 01.02.2005 von Andrea Schöne
Wetterkarte: 24.12.2004
Pate: Heidrun Gröger