Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet HEIMO
(getauft am 28.07.2007)
Am 26.07.2007 bildete
sich an einem Langwellentrog über dem Atlantik in etwa 45° westlicher Länge ein
Wellentief, welches sich, gekoppelt an die Windströmung in der Höhe, sehr
schnell nach Osten verlagerte. Dort herrschte schon mehrere Tage Tief GEORG vor,
das die starken Überschwemmungen im Südwesten Englands ausgelöst hatte. Am
Morgen des 28. Juli, als das Tief mit seinem Zentrum bereits über 6000 km
weiter östlich über dem Ärmelkanal Position bezog, wurde es auf den Namen HEIMO
getauft. Der Kerndruck lag bei etwa 1010 hPa. Gelenkt
wurde es von eben jener Steuerungszyklone GEORG, die inzwischen mit Zentrum
über Südskandinavien lag.
Im Laufe des Tages überquerte
HEIMO Deutschland von West nach Ost und verdrängte zusammen mit Tief GEORG die
Warmluft von Hoch CHRISTINE, die tags zuvor noch großflächig Höchstwerte von 25
bis zu 30°C mit sich brachte. Vor allem im Westen des Landes gab es beim
Durchzug der Warmfront ergiebige Niederschläge mit bis zu 20 Litern pro
Quadratmeter, wie in Kalkar nahe der niederländischen
Grenze. Die nachfolgende Kaltfront sorgte dann für kräftige Schauer sowie
Gewitter, die sich vor allem in der Mitte und im Osten des Landes bemerkbar
machten. Ihnen folgten sehr kühle Höchsttemperaturen von nur noch knapp 20°C
nach. Lediglich im Süden gab es sommerlichere Werte, da dort die Kaltfront noch
nicht angekommen war.
HEIMO zog rasch
nach Osten weiter. Bescherte er am 28. Juli z.B. Cottbus innerhalb weniger
Stunden noch 29 Liter pro Quadratmeter als Niederschlagsmenge, so lag er am 29.
Juli mit seinem abgeschwächten Kern bereits über Weißrussland und Litauen und
sorgte dort für etwas Regen. Im Verlauf integrierten sich die Fronten von Tief
HEIMO in das bestehende Frontensystem von Tief GEORG und Nachfolgetief IPPEI,
das Deutschland nur einen Tag nach HEIMO überquerte. Am 30. Juli konnte Tief
HEIMO dann zum letzten mal in der Berliner Wetterkarte
analysiert werden.
Geschrieben am
09.08.2007 von Andreas Blei
Wetterkarte:
28.07.2007
Pate: Heimo
Hagelgans