Wie
vor allem auf dem europäischen Wetterbild des Satteliten Met7 vom 18.05.2003
(liegt bei) gut zu erkennen ist, befand sich das am selben Tag auf den Namen
HELLMUT getaufte Wellentief mit fortschreitender Frontogenese während seiner
„Geburt“ innerhalb des Gebietes der kräftigen westlichen Höhenströmung auf 20° West.
Schon
am nächsten Tag jedoch zog es über Norddeutschland hinweg in den Ostseeraum und
sorgte dort zunächst noch für erwärmte, später dann aber frische Meeresluft aus
Westen. Dementsprechend wechselhaft gestaltete sich dort auch das Wetter. So
lag der Temperaturunterschied zwischen Nord- und Süddeutschland zum Beispiel
bei teilweise bis zu 15°C (Norderney 11°C, München 26°C). Während der Norden
gerade mal mit 2 Litern Niederschlag aufwarten konnte fielen im
Mittelgebirgsraum bis zum frühen Morgen bis zu 33 Liter.
Suchte
man HELLMUT am 20.05., so musste man schon sehr weit östlich, genauer gesagt in
die Region von Litauen bis Finnland, schauen. Es wurde einfach von den
wesentlich stärkeren nachfolgenden Tiefdruckgebieten aus Europa verdrängt, die
nun an seiner Stelle in Europa für teilweise starke Wettererscheinungen
sorgten.
Dazu
gehören gemessene Windböen bis Stärke 11 Beaufort (Mühlhof 29 m/s) genauso wie
ein Niederschlag von 20mm (Stötten 21,4 mm) innerhalb einer Stunde oder etwa
der von unserem ehemaligen FU-Studenten und jetzigem Diplom-Meteorologen
Christoph Gatzen auf VHS gebannte Tornado bei Starnberg. Es war zu erwarten,
dass es mit seinem schwachen Druckgradienten nicht länger existieren konnte und
verschwand wie vorhergesagt in der folgenden Nacht vollständig aus den
Wetterkarten aller Europäischen Wetterdienste.
Geschrieben am 18.06.2003 von Maik Brötzmann
Wetterkarte: ?
Pate: Dr. Hellmut von Bramann