Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet HILDE
(getauft am 23.07.2004)
Eine
sich über dem Seegebiet zwischen den Britischen Inseln und Island befindliche
Zyklone wurde am 23. Juli 2004 auf den Namen HILDE getauft. Das hochreichende
Tiefdruckgebiet verstärkte sich und nahm einen Höhentrog, der am 23.07. in der
500 hPa-Karte bei Südgrönland erkennbar war, in seine Zirkulation auf. Daraus
resultierte eine Rotation dieses Systems um einen gemeinsamen Schwerpunkt.
Im
Bodendruckfeld überquerte die am 25.07. über Norddeutschland angekommene
Kaltfrontokklusion des nach Skandinavien gezogenen Tiefs HILDE bis zum Morgen
des 26. Juli große Teile Deutschlands südostwärts. Vor allem im norddeutschen
Tiefland fielen dabei verbreitet Regenmengen um 5 l/m².
Zwei
Tage später befand sich das Tiefdruckgebiet HILDE mit seinem Zentrum über dem
finnischen Meerbusen, wo sich entlang der Ausläufer des Tiefs wiederholt
Schauer und Gewitter bildeten.
Im
Bereich der Zyklone, mit ihrem Zentrum über Estland liegend, kam es am 30. Juli
nicht nur in den Baltischen Staaten, sondern auch im Süden Finnlands zu länger
anhaltendem und ergiebigem Regen. So fielen in Helsinki 44 Liter pro
Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden. Eine ähnlich hohe Niederschlagsmenge
meldete Tallinn in Estland, dort gab es innerhalb von 12 Stunden 41 Liter.
Die
Temperatur erreichte in den Regengebieten Maxima von nur 16 bis 18°C. In den
zentralen Teilen Russlands stieg sie dagegen auf Werte um 30°C.
Einen
Tag danach gab es im Bereich des Bodentiefs HILDE über dem Süden Finnlands und
den Baltischen Staaten weiteren Regen, doch ließ seine Intensität insgesamt
etwas nach.
In
Tallinn fielen innerhalb von 24 Stunden nochmals 18 Liter pro Quadratmeter. So
verzeichnete man dort in der Zeitspanne vom 27. bis zum Morgen des 31. Julis
eine Niederschlagsmenge von 166 Liter.
Das
Tiefdruckgebiet veränderte seine Lage über Nordeuropa nur wenig weiter und
verschwand am 1. August 2004 von der Wetterkarte.
Geschrieben am
14.09.2004 von Sabrina Schmidt
Wetterkarte:
29.07.2004
Pate: Wolfgang
Quint