Lebensgeschichte


Tiefdruckgebiet INGEBORG

(getauft am 23.03.2010)


Am 24.03.2010 erschien über dem Nordatlantik ein Tiefdruckgebiet, das bereits tags zuvor auf den Namen INGEBORG getauft wurde.

Die bereits okkludierte Zyklone verstärkte sich zügig und lag schon am Folgetag südwestlich von Irland. Das Tief INGEBORG wies einen Kerndruck von unter 970 hPa auf.

Zwischen dem Hochdruckgebiet JOCHEN, das sich mit seinem Kern nach Südrussland verlagerte, und dem umfangreichen Tiefdrucksystem INGEBORG, mit Zentrum südwestlich von Irland, verstärkte sich am 25.03.2010 mit der großräumigen südlichen Strömung die Warmluftzufuhr nach Mitteleuropa weiter. So gab es an diesem Tag in vielen Gebieten Deutschlands Temperaturmaxima von über 20°C. Mühlacker meldete mit 22,5°C deutschlandweit die höchste Temperatur, in Mitteleuropa wurde in Zürich-Kloten mit 23,1°C die Höchsttemperatur erreicht.

Am 26.03.2010 wurde es im Süden und Osten Deutschlands noch etwas wärmer. Zum 12 UTC-Termin wurde in Lechfeld 22,8°C und in München-Stadt sogar 23,4°C gemessen. Dagegen blieb es im Westen Deutschlands bei dichter Bewölkung und zum Teil auch bei Regen erheblich kühler: In Freiburg lag die Temperatur um 12 UTC bei nur 7,7°C und auf dem Feldberg im Schwarzwald schneite es sogar mäßig bei einer Temperatur von -0,5°C.

Am nächsten Tag teilte sich das Tiefdruckgebiet. INGEBORG I lag über dem Südwesten Großbritanniens und löste sich bis zum Folgetag auf. INGEBORG II befand sich nördlich von Schottland und hatte seine Position mit dem zugehörigen Höhentief bis zum 28.03.2010 nur wenig verändert.

Zwischen den Zyklonen JUDY und INGEBORG entstand am selben Tag eine Tiefdruckrinne über Mittelskandinavien, die sehr kalte Luft im Norden von erheblich milderer Luft im Süden trennte. Dabei schneite es von Zentralskandinavien bis nach Lappland zum Teil ergiebig. So erhöhte sich die Schneedecke in Gunnarn seit dem Vortag um 5 bis 15 cm auf Höhen von 70 bis 80 cm, mit Temperaturwerten in der Nacht zwischen -6°C und -9°C. Im Bereich eines Hochkeiles klarte der Himmel über der Halbinsel Kola und Nordrussland verbreitet auf. Dies bedeutete erneut starken Temperaturrückgang. In Nordrussland wurde an der Station Pinega -23,1°C und in Sura -23,4°C gemessen. Auch auf Spitzbergen war es kalt: An der Station Svalbard Lufthavn sank die Temperatur bis -23,4°C, dort lag der Schnee 15 cm hoch. An der Westseite von Grönland setzte sich wieder sehr milde Luft durch. In Godthaab wurde am Morgen des 28.03.2010 +8,4°C gemessen, während an der Ostseite Grönlands an der Station Danmarkshavn -32,7°C erreicht wurde. Das Tiefdruckgebiet INGEBORG verlagerte sich weiter nach Südschweden, bevor es am 31.03.2010 von der Berliner Wetterkarte verschwand.

 


Geschrieben am  14.04.2010 von Jasmin Krummel

Wetterkarte: 29.03.2010

Pate: Ingeborg Siwczak