(getauft am 28.03.2003)
Am
27. März 2003 hatte sich vor der Südostküste Grönlands eine Wellenstörung
entwickelt, die sich einen Tag später zu einem Tiefdruckwirbel mit einem
Kerndruck von weniger als 990 hPa intensiviert hatte und auf den Namen INGOLD
getauft wurde.
Auf
Island, das im Einflussbereich des Warmsektors von Tief INGOLD lag, stieg die
Temperatur innerhalb von 24 Stunden um 7°C, so dass dort selbst um 00 Uhr GMT
positive Werte registriert wurden.
Bis
zum 29. März 2003 hatte sich das Kerngebiet von INGOLD kaum verlagert, aber auf
985 hPa vertieft. Eine lang gestreckte Okklusionsfront verlief von der Ostküste Grönlands nördlich
von Island bis über die Norwegische
See, wo sich ein Teiltief entwickelt hatte. Im Verlauf des nächsten Tages zog
INGOLD rasch weiter nach Osten und lenkte an seiner Rückseite arktische
Meeresluft bis zur Nordsee. An seiner
Kaltfront kam es über den Shetland-Inseln sogar zu Gewittern.
Am
31. März 2003 war das Zentrum von Tief INGOLD unter Abschwächung über die
Skandinavische Halbinsel hinweg gezogen, so dass einerseits milde Luft nach
Russland strömen konnte, auf der Rückseite des Tiefdrucksystems allerdings
kühle Meeresluft subpolaren Ursprungs nach Mitteleuropa gelenkt wurde. Einen
Tag später war INGOLD bis zum Ural weitergezogen. Seine Kaltfront reichte über
Russland, die Ukraine, Moldawien und die Ägäis hinweg bis nach Griechenland und
verlief dann weiter über die Adria und Norditalien hinweg bis nach
Südfrankreich. Parallel zu dieser Kaltfront lagerte eine zugehörige
Okklusionsfront, die über Russland hinweg bis zum Djnepr reichte.
Innerhalb
der nächsten 24 Stunden zog INGOLD weiter über den Ural nach Nordosten. An
seinem Frontenzug bildete sich östlich von Moskau ein Teiltief. Über Kleinasien
schloss sich das Tiefdrucksystem JOHANNES an den Frontenzug an.
Am
3. April 2003 war INGOLD nach Nordosten abgezogen und im Kartenausschnitt der
Berliner Wetterkarte nicht mehr enthalten.
Paten: Doris Rodig, Michael
Peters
Wetterkarte: 28.03.2003